Organisationsentwicklung und probono im Projekttransfer

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Sandra Meyer von der Proboneo gGmbH und Björn Schmitz von der Schmid-Stiftung beim openTransfer CAMP Demografie am 29.5.2015 in Berlin

 

Projekttransfer ist kein Zuckerschlecken und mit zahlreichen Herausforderungen verbunden: Es entstehen neue Bedarfe, Rollen müssen überdacht, Prozesse neu justiert werden. Hier kommen Organisationen wie die Schmid-Stiftung und Proboneo ins Spiel.

Will man ein Projekt in die Fläche bringen, stellen sich viele neue Fragen. Der Wachstumsprozess verändert grundsätzlich die Rollen vieler Organisationsmitglieder und wirft gerade beim Projektgeber Fragen auf, an die er vorher kaum einen Gedanken verschwendet hatte. Diese Bedarfe zu sammeln und die Bandbreite an Fragestellungen sichtbar zu machen, mit denen man sich während des Projekttransfers beschäftigt, haben sich die Sessiongeber und die Sessionteilnehmer zur Aufgabe gemacht. Das Ergebnis soll stichpunktartig vorgestellt werden.

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 Welche Bedarfe sind im Projekttransfer zu beobachten?

Rechtliche Beratung

Wie verhält es sich mit dem Urheberrecht?

Wann verliert mein Transferprojekt seine Gemeinnützigkeit?

Kompetenzmanagement

Welche neuen Aufgaben, gerade auf Seiten des Projektgebers, treten auf?

Welcher neuen Qualifikationen bedarf ich?

Wie kann ich vorhandene Qualifikationen und das Know-how transferieren?

Kulturmanagement

Wie schaffe ich eine Werteübereinstimmung der verschiedenen Organisationskulturen beim Projekttransfer?

Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation

Was macht meine Organisation / mein Projekt so besonders? Warum sollte ein Projektnehmer mein Projekt übernehmen?

Wie ist die Öffentlichkeitsarbeit geregelt (zentral oder dezentral)?

Wie verläuft die Kommunikation zwischen Projektgeber und –nehmer?

Qualitätsmanagement

Wie schaffe ich einen einheitlichen Qualitätsstandard?

Wie kann sich mein Projekt im Transfer weiterentwickeln?

Fragen der Internationalisierung

Vor welche Herausforderungen wird man gestellt, will man ins Ausland transferieren?

Fragen nach der Transferstrategie

Welche Form des Transfers wähle ich? Ist mir eine schnelle Verbreitung oder eher eine hohe Kontrolle wichtig?

Die Auflistung macht deutlich, wie viele Baustellen eine Skalierung bedeutet. Oft haben jedoch die Organisationen weder die Zeit noch die nötigen Qualifikationen, um diese Bedarfe zu decken und noch viel weniger haben sie das Geld, um solche kostspieligen Dienstleistungen von außen einzukaufen.

Probono, eine Möglichkeit die Bedarfe zum Nulltarif zu decken

Eine Möglichkeit, die offenen Fragen anzugehen – und zwar zum Nulltarif, sind sog. Probono-Leistungen. Sandra Meyer von der Proboneo gGmbH erklärte, was es überhaupt mit diesem Begriff auf sich hat. Probono kommt aus dem Lateinischen und steht für „pro bono publico“, was übersetzt so viel heißt wie: „für das Gemeinwohl“. Heute wird dieser Begriff für die Umschreibung einer neuen Form des Ehrenamtes eingesetzt. Fachkräfte bieten kostenfrei für einen bestimmten Zeitraum ihre beruflichen Fähigkeiten in Form einer Dienstleistung für gemeinnützige Projekte an. Das kann vom Streichen einer Wand in einem Kinderhospiz durch einen Maler bis hin zur Rechtsberatung durch einen Anwalt reichen. Die Proboneo gGmbH bietet gemeinnützigen Projekten an, sie bei der Wahl, der Bewerbung und der erfolgreichen Umsetzung von Probono-Dienstleistung zu unterstützen.

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Aber nicht nur wirtschaftliche Akteure können Probonisten sein. Auch Akteure wie die Schmid Stiftung können ihre Beratungsleistungen probono zur Verfügung stellen. Sie bietet systemische Beratung und Coaching im Bereich Organisationsentwicklung für den gemeinwohlorientierten Bereich an. Dabei werden systemisch Reflexionsgespräche geführt, in denen u.a. der Bedarf der Organisation sichtbar gemacht wird. Zum anderen bieten sie aber auch Dialogpartnerschaften an, die während des Wachstumsprozesses begleitend zur Seite stehen. Beide Organisationen stehen in einem engen Austausch. Sie wollen sich nicht gegenseitig Konkurrenz machen, sondern komplementär arbeiten. Collective Impact ist hier das Stichwort.

www.proboneo.de

www.schmid-stiftung.org

Fotos: Thilo Schmülgen

Matthias Drabsch

Matthias Drabsch ist Vorstandsreferent bei der Stiftung Bürgermut und neben der Unterstützung des Vorstandes für die Betreuung der Weltbeweger Plattform zuständig. Nach seinem Studium in München zog es ihn nach Berlin und sehr bald auch zur Stiftung Bürgermut, bei der er ehrenamtlich begann und nun hauptamtlich das Team verstärkt. Der studierte Philsoph (M.A.) und Wirtschaftswissenschaftler (M.Sc.) kann so Theorie und Praxis vereinen und sich intensiv mit Fragen der Organisationsentwicklung und der Verwendung betriebswirtschaftlicher Instrumente für die Ziele gemeinnütziger Organisationen beschäftigen. Telefon: 030-30881668 Mail: matthias.drabsch(at)buergermut.de

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