Daraufhin kontaktierten im Jahr 2006 zwei Londoner Gemeinde-
verwaltungen und zwei NGOs Barka. Gemeinsam mit den briti-
schen Partnern entwickelte das polnische Sozialunternehmen ein
Konzept zur nachhaltigen Reintegration von obdachlosen osteuro-
päischen Migranten.
Kern des Konzepts ist die Arbeit von Streetworker-Teams. Diese
bestehen jeweils aus einem Sozialarbeiter und einem „Leader“, der
dank seiner eigenen Erfahrung glaubwürdig vermitteln kann, dass
ein Ausweg aus der Obdachlosigkeit möglich ist und so das Ver-
trauen seiner Gesprächspartner auf der Straße gewinnt.
Sobald die Streetworker das Vertrauen der Obdachlosen gewonnen
haben, werden diese in ein Barka-Zentrum vor Ort eingeladen, wo
sie ein individuelles Angebot erhalten. Diejenigen, die im jeweili-
gen Land bleiben wollen und in einigermaßen guter Verfassung
sind, bekommen ein Coachingangebot und können erneut auf
Arbeitssuche gehen. Andere, die in das Heimatland zurückkehren
wollen, werden an das Barka-System in Polen (bzw. Partnerorgani-
sationen in anderen osteuropäischen Ländern) vermittelt. Darin
liegt die Nachhaltigkeit des Konzepts: Obdachlose Migranten wer-
den nicht „abgeschoben“, sondern erhalten eine greifbare Perspek-
tive in Form einer
Integration in die
Gesellschaft. Von
2007 bis 2013 ent-
schieden sich ins-
gesamt 2.730
Obdachlose für
eine solche Rück-
kehr, 80 Prozent
davon waren Polen.
Barka kümmert sich
obdachlose Menschen
(hier Symbolfoto).
Stiftung Bürgermut/www.opentransfer.de
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