che Unterstellungen zu berichtigen. Ich sollte allen Gruppenmit-
gliedern für Fragen zur Verfügung stehen, bis der Informationsbe-
darf der Mitglieder gedeckt war.
War es der richtige Weg, dass die Mentoren erst
vom Ende des Programms erfahren haben, als die
ersten Mitarbeiter schon entlassen waren?
Die Geschäftsführung von Big Brothers Big Sisters war gemeinsam
mit mir der Überzeugung, dass die Entscheidung zunächst denjeni-
gen mitgeteilt werden musste, die am schwersten von ihr betroffen
waren. Als Erstes wurden daher die betroffenen Mitarbeiter infor-
miert, anschließend die Mentoren und Familien der Kinder, die
bereits das Bewerbungsverfahren durchlaufen, aber noch keine
Patenschaft begonnen hatten, und schließlich die bereits aktiven
Mentoren und die Familien ihrer Mentees. Dies geschah innerhalb
weniger Tage, da wir sicherstellen wollten, dass alle Betroffenen
die Nachricht von der Schließung von BBBS zum Ende 2014 von
BBBS selbst erfahren und nicht über andere Kanäle.
Wie sehr waren Sie auf die teils harschen Reaktio-
nen der Mentoren vorbereitet?
Wir hatten uns natürlich auf emotionale Reaktionen, auch vonseiten
der ehrenamtlichen Mentoren, eingestellt. Von der Intensität der uns
bekannten Reaktionen waren wir allerdings überrascht. Uns war
offensichtlich nicht in vollem Umfang bewusst gewesen, wie stark
sich einige Mentoren neben den Zielen von Big Brothers Big Sis-
ters mit der Organisation selbst verbunden fühlten. Die Mentoren-
beziehungen – also der eigentliche Gegenstand von BBBS – wur-
den durch die getroffene Entscheidung ja nicht angetastet, da jene
Beziehungen bis Ende 2014 weiterhin von BBBS unterstützt und
über 2015 hinaus selbstverständlich auch ohne die Einbindung in
eine Organisation weiter bestehen können.
Vor diesem Hintergrund hat uns die Vehemenz einiger Reaktionen
schon erstaunt. Stellenweise konnte man den Eindruck gewinnen,
als wäre hier Vereinsmitgliedern ihr Vereinsheim näher als der
Stiftung Bürgermut/www.opentransfer.de
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