StakeholderDialogues.net – Wissenstransfer durch Präsenzkurse und einen Projektepool

StakeholderDialogues.net ist die erste interaktive Lernplattform zum Thema „Stakeholder–Dialoge“. Akteure aus der Privatwirtschaft, dem öffentlichen Sektor und gemeinnützigen Organisationen lernen dort, wie sie Veränderungsprozesse gemeinsam erfolgreich und nachhaltig gestalten können und so ihre Wirkung erhöhen.

 

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StakeholderDialogues.net ist ein Innovationsprojekt des Collective Leadership Institutes (CLI). Das CLI unterstützt seit 2005 durch traditionelles Training und Prozessberatung Akteure darin, sektorübergreifende Partnerschaften aufzubauen, die nachhaltige Lösungen für globale Herausforderungen anbieten. Der vom CLI entwickelte Ansatz in der Implementierung von Stakeholder-Dialogen unterstützt Projekte in der praktischen Umsetzung durch ein strukturiertes und zielbringendes Modell, das mit dem Fokus auf Dialog nachhaltig bessere Ergebnisse ermöglicht.

Mit seinen weltweit stattfindenden Präsenzkursen konnte das CLI bis heute über 1.200 Menschen aus über 60 verschiedenen Ländern zum Thema „Leadership und Stakeholder–Dialoge“ fortbilden. Der Besuch eines dieser Trainings ist für die Teilnehmer mit Reise- und Trainingskosten verbunden, sodass viele Akteure aus komplexen Multi-Stakeholder-Prozessen nicht von den Weiterbildungsprogrammen des CLIs profitieren können.

Inspiriert von der Vision, so vielen Menschen wie möglich Kompetenzen zu vermitteln, um Nachhaltigkeit praktisch umzusetzen, entschied sich das CLI im Jahr 2012 dazu, eine Online-Plattform aufzubauen, die die bewährten Methoden zu Stakeholder-Dialogen einem breiteren Publikum zugänglich macht.

Wichtig war es dem CLI, StakeholderDialogues.net nicht als Selbstzweck zu starten, sondern eine Lücke zu füllen. Theoretische Ansätze zur Durchführung von Stakeholder-Dialogen sind im Internet bereits verbreitet, bislang fehlten jedoch der Bezug zu praktischen Erfahrungen und die Vermittlung von strukturiertem Methodenwissen. StakeholderDialogues.net bietet seinen Nutzern umfangreiches Theoriewissen und praxisorientiertes Handwerkszeug, kombiniert mit dem Herzstück der Plattform: individuelle Fallbeispiele aus der ganzen Welt, die die Anwendung der CLI-Methoden in den unterschiedlichsten Themen und Kontexten beschreiben.

Durch eine Anschubfinanzierung vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) konnte das Projekt Ende 2012 starten.

 

Kontrollverlust und Transferkosten

Eine der schwierigsten Entscheidungen, die das CLI bei der Entwicklung von StakeholderDialogues.net treffen musste, war das Votum für oder gegen die unentgeltliche Bereitstellung der CLI-Methoden. Zum einen stellen die selbst entwickelten Methoden eines der wichtigsten Vermögensgegenstände des CLIs dar und der offene Umgang damit ein Kontrollverlust. Zum anderen dient die Bereitstellung des über Jahre erarbeiteten Expertenwissens gleichzeitig der Vision des CLIs, so viele Menschen wie möglich dazu zu befähigen, eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten.

Nach langer Überlegung fiel die Entscheidung für die offene Nutzung der Inhalte zugunsten der CLI-Vision und aus der Überzeugung heraus, dass die Verbreitung und die gemeinsame Erarbeitung von Lösungen ein großes, bisher ungenutztes Potenzial birgt.

Online-Plattformen sind in der Entwicklung und Betreuung sehr arbeitsintensiv. Diese Form des Projekttransfers ist somit mit hohen Transferkosten verbunden. Das CLI erarbeitete hierfür ein nachhaltiges Social-Business-Modell, das auf einen längeren Zeitraum hin eine unabhängige Betreuung der Plattform gewährleistet.

Eine große Herausforderung hierbei bleibt die Qualitätssicherung der bereitgestellten Inhalte bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Bedürfnisse einer aktiven Nutzer-Community.

 

Erfolgsfaktor Aufarbeitung von Fallbeispielen

Die Aufarbeitung von Fallbeispielen mit verschiedenen thematischen Schwerpunkten hat sich bei der Konzeption und Umsetzung von StakeholderDialogues.net als großer Erfolgsfaktor herausgestellt.

─        Der klar strukturierte Aufbau der Fallbeispiele (Situation, Approach, Transformation) macht die „Stories“ für den Leser übersichtlicher, leicht übertragbar und dadurch mit den anderen Fallbeispielen besser vergleichbar.

─        Die Struktur der Fallbeispiele ist klar fokussiert auf die Anwendung des Dialogic Change Models, der Erfolgsmethode des CLIs.

─        Die Fallbeispiele zielen darauf ab auch kleine Erfolge und Wirkungen darzustellen. Dies macht Nachahmern Mut selber tätig zu werden.

─        Durch die Auswahl von Fallbeispielen aus verschiedenen Themen und globalen Kontexten wird die universelle Anwendbarkeit des Ansatzes deutlich.

─        Die Illustration der Fallbeispiele mit Videoausschnitten, Bildern und Zitaten der Projektbeteiligten macht die Methode greifbarer und gibt eine persönliche Note.

─        Jedes Fallbeispiel hat einen konkreten Ansprechpartner. So wird es Interessierten ermöglicht mit den Akteuren vor Ort Kontakt aufzunehmen und sich über die im Projekt gesammelten Erfahrungen auszutauschen.

 

Was hat StakeholderDialogues.net dem CLI bis dato gebracht?

Die Auswertung der Nutzerdaten auf der Online-Plattform hat ergeben, dass das CLI durch den Aufbau von StakeholderDialogues.net eine komplett neue Zielgruppe an die nachhaltige Gestaltung von Stakeholder-Dialogen heranführt. Die Rückmeldungen zur Seite und die intensive Beschäftigung mit der Aufbereitung der Inhalte für das Internet spiegeln zudem die Gebrauchstauglichkeit der Methoden und Instrumente wider und führen regelmäßig zu neuen Impulsen und Innovationen innerhalb des CLIs.

Momentan arbeitet das CLI-Team daran, die Community rund um StakeholderDialogues.net zu stärken. Den Fachkräften, die sich mit dem Thema „Stakeholder-Dialog und Sektor übergreifende Partnerschaften“ beschäftigen, wird so noch mehr Raum gegeben, sich untereinander auszutauschen. Für StakeholderDialogues.net heißt das, neue Möglichkeiten und Anlässe für den Austausch zu schaffen, sowohl online als auch offline – und so die CLI-Vision umzusetzen.

 

http://www.stakeholderdialogues.net/

 

CC Lizenz

Dieser Text steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Nicht Kommerziell-Keine Bearbeitung 3.0 Unported Lizenz.

 

Lea Große Vorholt

Lea Große Vorholt arbeitet seit Juni 2011 als Projektmanagerin beim Collective Leadership Institute (CLI). Sie ist Projektleiterin der Online Plattform StakeholderDialogues.net. Hier ist sie verantwortlich für die Entwicklung von online Lehrmaterialien, dem Aufbau von Partnerschaften sowie Social Media und Community Management.

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