ich mir mit Förderanträgen um die Ohren geschlagen habe. In vie-
len Fällen ging es gut, und beim Schreiben am Antrag bin ich mir
noch einmal über die Projektziele und die eigene Rolle klar gewor-
den. Das war sehr hilfreich. Bedenken Sie aber: Meistens sind es
mehrseitige Formulare, die nach einem schlüssigen visionärem
Konzept verlangen. Wenn man dann vollmundig den „impact“ aus-
formuliert, kann man leicht die Bodenhaftung verlieren. Einige
Engagierte machen zudem den Fehler, dass sie ihr Projekt an den
Antrag anpassen. Dies verwässert die eigenen Ziele und wirkt häu-
fig auf die Förderer wenig überzeugend.
Je mehr Anträge ich geschrieben habe, um so mehr habe ich mir
auch die typische Schreiblyrik für Förderanträge zugelegt. Später
wurde mir klar, dass es wichtiger ist, dass der Text authentisch ist
und mich und mein Vorhaben widerspiegelt. Beschreibe ich wirk-
lich noch mein Projekt oder schreibe ich das, was der Förderer mut-
maßlich erwartet? Wichtige Fragen zwischen Sein und Schein!
Am Anfang ist man versucht, einen Antrag oder Teile davon gleich
bei mehreren Förderprogrammen unterzubringen. Leider ist „copy
& paste“ keine geeignete Methode. Förderer merken das meist sehr
schnell, zumal jedes Programm oder jede Stiftung eine eigene För-
derlogik hat.
Mal angenommen, die Hürde ist geschafft, das Geld ist freigege-
ben, und es kann losgehen. Erst mal herzlichen Glückwunsch! Sie
können stolz auf Ihre Leistung sein. Sie haben bestimmt auch einen
Finanzierungsplan mit eingereicht, wo zumindest in etwa drin steht,
für was Sie das Geld verwenden wollen.
Nun stehen Sie vor der Herausforderung, in einem bestimmten
Zeitrahmen ihr Vorhaben inhaltlich und das Geld, wie im Antrag
formuliert, auszugeben. Zeitliche Vorgaben sind einzuhalten, oder
aber man begründet gut, warum sich Zeitplan oder die Ausgaben-
posten verändert haben. Notfalls wird ein Ausgabenposten umge-
widmet. Was den Inhalt des Programms betrifft, so werden unter