Wir gründen eine Bürgerstiftung

Axel Halling vom Bündnis der Bürgerstiftungen Deutschlands beim openTransfer CAMP #Demokratie am 28.09.2019 in Erfurt

Wie kann ich mich für gemeinnützige Zwecke in meiner Region einsetzen? Was braucht es alles, um eine Bürgerstiftung zu gründen? An wen wende ich mich bei Rechtsfragen? In seiner Session beantwortete Axel Halling viele Fragen zu Bürgerstiftungen am Beispiel einer fiktiven Zughafenstiftung.

Alles über Bürgerstiftungen in 45 Minuten – das klingt ambitioniert. Aber Axel Halling verpackte die Inhalte geschickt in ein kleines Szenenspiel. Die Session begann mit einem Lied: „Komm, wir gründen eine Bürgerstiftung. Los, macht alle mit…“. Einmal gepackt von diesem Gemeinschaftsgefühl konnten sich die Teilnehmenden an einem Rollenspiel beteiligen: „Wir sind gerade genug, um eine Bürgerstiftung zu gründen!“, so Axel Halling. Denn dafür benötigt man mindestens sechs Personen. 

Das kleine 1×1

Danach galt es gemeinsam zu überlegen, wie man sich für etwas in der näheren Umgebung engagieren möchte. Bürgerstiftungen können verschiedenste Zwecke verfolgen. Wichtig ist nur, dass sie immer lokal handeln. Die Sessionteilnehmenden sollten im Anschluss die ersten Schritte auf dem Weg zur Gründung einer Bürgerstiftung durchlaufen: Wo und für was will man sich engagieren? Welcher Stiftungszweck soll in der Satzung festgehalten werden? Welche Mindestsumme gibt es beim Stiftungskapital und wie soll die Stiftung heißen?

Ein Mann sitzt zwischen drei Zuhörerinnen.
Foto: Henning Schacht I opentransfer.de

Die Teilnehmenden einigten sich auf die Gründung einer fiktiven Zughafenstiftung, die zum Zweck hat, das Gelände nahe dem Erfurter Hauptbahnhof als Standort für vielfältige kulturelle Angebote zu bewahren, zu fördern und auszubauen. Um diese Zwecke zu erreichen, kann man sich nicht nur mit Geld, sondern auch mit Ideen und Zeit einbringen. Allerdings dürfen die Ressourcen der Stiftung nun nur noch in Projekte einfließen, die unmittelbar mit dem Stiftungszweck zusammenhängen.

Nach dem Rollenspiel, gab Axel Halling noch einen kurzen Abriss der Geschichte von Bürgerstiftungen in Deutschland und beantwortete Fragen von Teilnehmenden, die bereits in einer Bürgerstiftung arbeiten. Dabei ging es um Themen wie Rechtsberatung, die Gewinnung von Ehrenamtlichen und das Sichtbarmachen eigener Projekte.

Die Session machte deutlich, dass Bürgerstiftungen von Bürger:innen für Bürger:innen gestiftet werden und dass im Prinzip jede:r stiften kann. Unterstützung leistet das Bündnis für Bürgerstiftungen in Deutschland, das Bürgerstiftungen, Einzelpersonen sowie Gründungsinitiativen berät.

https://www.buergerstiftungen.org
Anna Walther

Anna Walther studierte im Bachelor "Patholinguistik" und war von 2015 bis 2017 als Sprach- und Sprechtherapeutin in einer logopädischen Praxis in Potsdam sowie als Sprachförderin im Rahmen einer Langzeitstudie am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin tätig. Während ihres Masterstudiums im Fach "Kommunikation-Variation-Mehrsprachigkeit" arbeitete sie im Akademischen Auslandsamt sowie für das Deutschlandstipendium an der Universität Potsdam. Seit Februar 2019 ist sie Volontärin im Newsroom des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen.

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