Wege aus der Einsamkeit: Ältere Menschen im Netz

Das Icon, das für Session-Dokumentationen steht.Dagmar Hirche sowie Heba und Hadeer Hassan vom Wege aus der Einsamkeit e.V. auf dem openTransfer CAMP #Digitalisierung am 22. Juni 2017 in Berlin

Der Verein gehört zu den ersten Initiativen, die ältere Menschen online gebracht haben und Know-how in Sachen PC-, Tablet- und Smartphonenutzung vermitteln. Hinter allen Aktivitäten steht das Ziel, möglichst viel Teilhabe in der Nacherwerbsphase zu ermöglichen.

„Das 1×1 der Tablets und Smartphones für Menschen 65+” ist ein Angebot des Hamburger Vereins Wege aus der Einsamkeit. Es ermutigt und unterstützt Menschen im Rentenalter, die erste Schritte in die digitale Welt unternehmen. In Gesprächsrunden machen sie sich drei Stunden lang mit Smartphones und Tablets vertraut. Nach eineinhalb Stunden Theorie zu Browser, Provider etc. probieren sie eineinhalb Stunden aus, wie man sich in einem WLAN-Netzwerk anmeldet, Bahnverbindungen sucht oder Fotos an Familienmitglieder versendet. Die Beschäftigung mit Tablets und Smartphones kann laut Dagmar Hirche auch ein erster Einstieg in das Thema Telemedizin sein.
Um ältere Menschen für digitale Themen zu gewinnen, achtet der Verein auf die Bedürfnisse seiner Zielgruppe. So finden die Kurse zum Beispiel zu Terminen statt, die die Seniorinnen und Senioren gut wahrnehmen können. Dagmar Hirche ist es außerdem wichtig, die Sprache der älteren Menschen zu sprechen und sie über deren bevorzugte Medien – vor allem also über Fernsehsendungen – zu erreichen. So bietet ein Beitrag aus der Sendung DAS im NDR einen anschaulichen Einblick in die Kurse. Eine über 80 Jahre alte Teilnehmerin resümiert darin: „Ich möchte nicht mehr ohne sein.“

Digitalisierung verbindet Generationen und Kulturen
Über eine Kooperation mit dem Digitalen Lernzentrums Berlin stießen die jungen Frauen Heba und Hadeer Hassan auf Wege aus der Einsamkeit. Sie unterstützen mittlerweile die Kurse ehrenamtlich und können sich nach ihrer Fluchterfahrung (wieder) als Expertinnen einbringen. Für den Herbst 2017 ist ein Speeddating mit Geflüchteten und alten einheimischen Menschen geplant.

Granny Empowerment
Zwei Teilnehmende an der Session bauen derzeit ein bundesweites Netzwerk von Trainerinnen und Trainern auf, die Seniorinnen und Senioren beim Zugang zum Internet unterstützen. Auf der entsprechenden Plattform www.netz-omi.de sollen außerdem Apps und Online-Angebote gesammelt werden, die für ältere Menschen interessant sein können. Die Teilnehmerinnen sammelten Beispiele dafür, z.B. Be My Eyes, Apps mit Lupenfunktion oder digitale Einkaufszettel. Eine Teilnehmerin fasste das Thema der Session treffend als „Granny Empowerment“ zusammen.

https://www.wegeausdereinsamkeit.de/

Drei Frauen in einem Seminarraum.

 

Foto: Milos Djuric

Sabine Wolf

Engagement kommunizieren und wertschätzen – das ist Sabine Wolfs Herzensthema, mit dem sie bereits in verschiedenen Netzwerken und Verbänden aktiv war: Öffentlichkeitsarbeit und Qualitätsmanagement für Freiwilligenagenturen, Koordiniation von Kampagnen, Bündnissen und Wettbewerben beim AWO Bundesverband, Web-Redaktion und Veranstaltungsorganisation bei der Woche des bürgerschaftlichen Engagements, Koordinierung des Europäischen Jahrs der Freiwilligentätigkeit bei der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege und Freiwilligenmanagement bei Friends of the Elderly in Dublin. Mehr unter: www.engagementgeschichten.de

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