Webinare anbieten – wie geht das?

Home-Office-Zeit ist Webinar-Zeit! Ihr wollt auch zu Webinaren einladen, wisst aber noch nicht, wie ihr das am besten angeht? Die openTransfer Akademie bietet seit 2014 Webinare an – Zeit genug, um eine Menge Erfahrungen zu sammeln, die wir hier teilen wollen.

  1. Gute Vorbereitung ist die halbe Miete

Zuallererst müsst ihr euch fragen: Welches Thema eignet sich für die Länge des Webinars? Plant nicht zu viel ein – je spezifischer das Thema, desto mehr können Teilnehmende oft mitnehmen. Fragt euch auch: Wer ist meine Zielgruppe und welche Uhrzeit passt ihr am besten? Wenn ihr dann eine:n spannende:n Referent:in gefunden habt, verabredet euch ein paar Tage vor dem Webinar zu einem Techniktest und überprüft, ob Internetverbindung, Kamera und Headset funktionieren. Dazu muss der Test unter genau den gleichen Bedingungen stattfinden, wie später das Webinar. Falls möglich, besorgt euch ein LAN-Kabel für eine stabilere Verbindung.

2. Zu zweit klappt es am besten

Eine Hand am Mikrofon, die Andere beantwortet Mails? Auch wenn ihr der Meinung seid, hervorragend im Multitasking zu sein – während eines Webinars ist das oft schwierig. Gerade in den ersten Minuten passiert alles auf einmal: Referent:innen kommen nicht in den Webinar-Raum oder Teilnehmende mit technischen Problemen rufen an. Betreut Webinare deswegen immer zu zweit. Eine Person kann sich so auf die Moderation konzentrieren, die andere auf die Technik und hereinkommende Mails.

3. Bietet technischen Support an

Denkt auch an Teilnehmende, die das erste Mal an einem Webinar teilnehmen und gestaltet den Zugang zum Webinar so niedrigschwellig wie möglich. Gut ist, wenn ihr im Vorfeld nicht nur einen Reminder mit dem Zugangslink versendet, sondern auch eine Anleitung, wie man dem Webinar beitritt. Geht auf Fragen ein wie: Welcher Browser wird empfohlen? Was sind häufige Fehlermeldungen und was kann ich dagegen tun? Schickt außerdem eine Telefonnummer mit, unter der ihr für Teilnehmende mit technischen Problemen erreichbar seid.

4. So viel Interaktion wie möglich

Webinartools wie Adobe Connect und zoom ermöglichen euch, zu entscheiden, ob ihr Teilnehmende per Ton und Video zuschalten wollt, oder eben nicht. In jedem Fall können sich eure Nutzer:innen aber per Chat beteiligen. Um ein noch besseres Gespür dafür zu bekommen, wen ihr vor euch habt, nutzt Umfragen! Damit könnt ihr gleich zu Beginn abfragen, was die Teilnehmenden besonders interessiert und sie aktiv einbinden.

5. Und welches Tool ist das Richtige für mich?

Wir haben bisher Erfahrungen mit zoom und Adobe Connect gesammelt – beides hat Vor- und Nachteile.

Kosten Für beide Webinartools benötigt ihr eine Lizenz, mit der ihr Webinare für bis zu 100 Teilnehmende anbieten könnt. Auf Stifter-helfen.de bekommt ihr NGO-Rabatt auf eure Lizenzen.
Stabilität Ganz klar: Dieser Punkt geht an zoom. Ton und Bild werden stabiler übertragen, und die Software stürzt seltener ab.
Umfragen und Beteiligungsmöglichkeiten Bei beiden Tools können Referent:innen Präsentationen und Umfragen zeigen. Umfragen: Bei Adobe Connect sind Umfragen Multiple-, Single-Choice oder mit Textfeld möglich, bei zoom müssen sich Teilnehmende zwischen maximal zehn Antwortmöglichkeiten entscheiden. Außerdem gibt es bei zoom ein zusätzliches Frage- und Antwort-Tool, mit dem Teilnehmende Fragen anderer Teilnehmender kommentieren können.
Anpassbarkeit Beide Tools sind individualisierbar. Bei zoom sehen die Teilnehmenden nur das, was sie sich selbst auf den Bildschirm holen. Bei Adobe Connect entscheidet ihr als Veranstalter:innen, wie der Raum aussehen soll. Chat, Präsentationsfenster und Referent:innenvideos sind so für alle Teilnehmenden von Beginn an auf dem Bildschirm fixiert.
Anlegen des Webinars Adobe Connect: Für jedes Webinar könnt ihr einen Raum mit einer festen URL anlegen, der jederzeit zur Verfügung steht. Dort könnt ihr Materialien, z.B. die Präsentation, über das Webinar hinaus stehen lassen. Zoom: Für jedes Webinar müsst ihr ein neues Event anlegen, das über einen jeweils neuen Link betreten wird. Der Webinarraum steht nur dann zur Verfügung, wenn der Admin auch eingeloggt ist.
Teilnehmer:innen-Freundlichkeit Anmeldung: Beide Tools könnt ihr über eine heruntergeladene App oder einen Browser aufrufen. Bei zoom kann es beim Beitritt über den Browser zu Einschränkungen kommen. Privatsphäre:
Um euch anzumelden, müsst ihr bei zoom einen Namen und eine Mailadresse angeben, bei Adobe Connect muss keine Mailadresse angegeben werden. Dort kann die Aufzeichnung auch im Nachhinein anonymisiert werden.
Vor- und Nachbereitung Vorbereitung: Bei Adobe Connect können Präsentationen im Vorfeld in den Webinarraum geladen werden (das empfehlen wir). Alternativ kann der Bildschirm übertragen werden.
Bei zoom können Referent:innen ihre Bildschirme freigeben und die Präsentation starten. Nachbereitung:
Zoom: Aufgezeichnete Meetings werden automatisch in der Cloud oder auf eurem Desktop gespeichert. Ihr könnt Meetings auch livestreamen, z.B. über facebook. Adobe Connect: Aufgezeichnete Meetings können im Anschluss in verschiedenen Formaten heruntergeladen und bearbeitet werden.

Und wie sieht das aus? In den Webinaren der openTransfer Akademie seht ihr die Webinartools Adobe Connect und Zoom in Aktion. Reingucken lohnt sich.

Adobe Connect: openTransfer Akademie Webinar „Lobbying für die gute Sache“ mit Julia Post von open your window

Zoom: openTransfer Akademie Webinar „Sichtbarkeit! Wie mache ich mein Projekt bekannter?“ mit Annika Jähnke von der Bürgerstiftung Hamburg

Nora Lassahn

Nora Lassahn betreute als Projektmanagerin die openTransfer Akademie und die openTransfer CAMPs. Sie studierte Literaturwissenschaft und Publizistik in Berlin und Verona. Während des Studiums arbeitete sie beim Bündnis für Demokratie und Toleranz, der Einstein Stiftung Berlin und verbrachte ein Semester beim UNHCR in Malaysia. Anschließend verschlug es sie nach Norddeutschland, wo sie die Öffentlichkeitsarbeit eines Netzwerks zur Arbeitsmarktintegration beim Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein gestaltete.

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