Erfolgreiches Crowdfunding beim em-Schülerfirmennetzwerk
Tim Breker, em-Schülerfirmennetzwerk, beim open Transfer CAMP am 7.6.2013 in Köln
Tim Breker hatte eine Idee für eine Schule, die mehr als pures Wissen vermittelt. Schüler lernen unternehmerisches und verantwortungsvolles Handeln, indem sie Schülerkioske betreiben. Er berichtet davon, wie aufwendig der Weg zu einer Finanzierung seines Verbreitungsmodells war und was er dabei gelernt hat.
Nach dem Studium hat Tim Breker im Rahmen des Teach First-Programms seine ersten Schülerfirmen an sogenannten Brennpunktschulen aufgebaut. Er träumt von einer „Schule der Zukunft“, in der eher Handlungskompetenzen als pures Wissen vermittelt werden – in der Gründung von Schülerfirmen sieht er einen solchen Ansatz. Mittlerweile organisieren Schüler aus sieben Schulen freiwillig, ehrenamtlich und zusätzlich zum Unterricht einen Pausenkiosk in Eigenregie. Für Tim Breker wurde das Engagement zum Hauptberuf. Er gründete ein Sozialunternehmen und setzte auf eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne, muss aber weiter expandieren, um das Projekt dauerhaft etablieren zu können.
Crowdfunding – eine Erfolgsgeschichte
Beim openTransfer Camp interessierten sich vor allem Akteure aus der Jugendarbeit und von Kulturprojekten aus Köln für seine Arbeit. Der Input eines Teilnehmers verwies auf schon bestehende Projekte dieser Art, die fest im Lehrplan von Montessori-Schulen verankert sind. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel: Schüler bauen gemeinsam in einer Holzwerkstatt Kanus, mit denen sie dann eine Tour machen und die Boote später verkaufen. (Link: http://www.montessori-dinkelscherben.de/index.php?option=com_content&view=article&id=290:die-kanuwerkstatt&catid=138:erdkinderplan&Itemid=582)
Tim Brekers Energie steckte an und es entstand eine lebhafte Diskussion zum Thema Crowdfunding im (sozialen) Bereich der Schule. Das em-Schülerfirmennetzwerk hatte schon zuvor gute (private) Kontakte und konnte so, auch wenn es kein „verkaufbares“ Produkt gab, durch einen matchingfund Mittel akquirieren: Wenn sie es schaffen, 10.000 Euro einzuspielen, verdoppelt ein Großspender diesen Betrag. Mit klassischer Kampagnenarbeit, online wie offline, haben sie dieses Ziel erreicht.
Ohne Netzwerk und Kampagnenarbeit geht es nicht
Als Kernelementseines Sozialunternehmens nennt Tim Breker das Kontaktnetzwerk, das identifiziert und abgegrenzt werden mussteund dann auf verschiedenen Wegen gezielt und wiederholt angesprochen wurde. Die sozialen Medien seien dabei genauso wichtig wie persönliche Anrufe und Treffen. Es gab regelmäßige Aktionen wie den „Tu es“-Tag, an dem Fotos gepostet wurden oder den wöchentlichen Newsletter, der über den aktuellen Stand des Projekts informierte. So wurden weitere Großspender erst während der Kampagne auf das Projekt aufmerksam. Als Plattform im Netz wählten sie Startnext (Link: http://www.startnext.de/emnetzwerk) und haben Gegenleistungen wie die Erwähnung auf der Webseite oder ein spezielles Dankesvideo der Schüler angeboten.
Breker berichtete von dem unangenehmen Gefühl, als Bittsteller aufzutreten. Daher empfiehlt er, eine solche Crowdfunding-Kampagne nicht dauerhaft durchzuführen und nur punktuell und projektabhängig einzusetzen. Momentan wird nach einer nachhaltigen Fördermethode gesucht. Tim Breker hat noch viele spannende Ideen, die darauf warten, umgesetzt zu werden.
Genaueres zum Aufbau und der Gründungsgeschichte des em-Schülerfirmennetzwerks beschreibt er selbst in seinem Beitrag: https://www.opentransfer.de/2473/schulerfirmennetzwerk-kreative-finanzierung-eines-sozialen-roll-outs/