Community Building und trisektorale Zusammenarbeit
Michaela Wieandt von der ESCP Europe und Ludger Wagner (Coach) auf dem openTransfer Green CAMP am 2. August 2019 in Berlin
Was haben Agilität, trisektorale Kooperationen und eine Konferenz für Studierende mit dem Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu tun? Die Session zeigte die Diversität der Akteure in diesem Bereich und machte deutlich, wie wichtig neue Ideen und Ansätze bei der Bewältigung der vielen Herausforderungen sind.
Ludger Wagner ist freiberuflicher „Agile Coach“: Er begleitet Menschen, Teams und Organisationen bei Veränderungen. Dass Veränderungen notwendig sind, um den Klimawandel zu stoppen, steht für Wagner und die anderen Sessionteilnehmenden außer Frage. Seine Idee: mit agiler Vorgehensweise, Fokussierung und verantwortungsbewussten Handeln das Klima retten oder zumindest die Auswirkungen auf ein beherrschbares Maß reduzieren (in einem Artikel hat er erste Überlegungen verfasst). In der Session suchte er nun nach konkreten Ideen, wie man Akteure aus Politik/Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft zusammenbringen kann, um gemeinsam die Probleme anzugehen.
Aus der Teilnehmergruppe kam der Hinweis, dass es auch ohne das Thema Klimarettung eine große Aufgabe sei, die Verwaltung in Deutschland agiler zu gestalten. Verwaltung, Bürger:innen und Unternehmen sprächen häufig nicht dieselbe Sprache. Was notwendig sei: eine Art Übersetzung, damit die Akteure sich verstehen.
Trisektorale Konferenzformate
Verschiedene Akteure zusammenbringen, das möchte auch Michaela Wieandt. Sie organisiert mit ihren Kolleg:innen von der ESCP Europe, einer europäischen Wirtschaftshochschule, eine Konferenz zu nachhaltigen Innovationen. Die Konferenz soll Akteuren aus der Wirtschaft, politische Institutionen und der Zivilgesellschaft eine Plattform bieten, um ihre Projekte, die im Zusammenhang mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) stehen, zu reflektieren und gleichzeitig zur Ausbildung junger Talente beizutragen.
Wieandt trieb die Frage um, warum auf Konferenzen so selten nachhaltige Kooperationen entstehen und wie man dies ändern könne. Die Teilnehmenden an der Session suchten nach Gründen – etwa Ermüdung, Zufriedenheit im Moment, Einzelkämpferdasein – entwickelten aber auch ganz konkrete Ideen. So schlugen sie vor, an die Konferenz ein Follow-up-Programm anzuschließen und die studentische Vereinigungen noch stärker in die Entwicklung und Durchführung der Konferenz einzubeziehen. Eine weitere Idee: Auf der Konferenz werden konkrete Projekte entwickelt, die durch die Hochschule in Form von Coachings und einem Betreuungsprogramm über die Konferenz hinaus unterstützt werden. Durch Praktika in Unternehmen und sozialen Organisationen lernen die Studierenden, was es konkret heißt, sich für eine nachhaltige Entwicklung zu engagieren. Das Thema Nachhaltigkeit im Sinne von „Was bleibt in 12 Monaten?“ könnte aber auch Thema auf der Konferenz selbst sein.