Warum brauchen wir konstruktive Dialoge in Ostdeutschland?

Nicole Arnold & Gesine Lohmann, Aktion Zivilcourage e.V.

Foto: Linda Müller | openTransfer

Der Verein:

Die Aktion Zivilcourage ist sachsenweit und vor allem im ländlichen Raum aktiv. Sie bietet gesellschaftliche und politische Bildungsarbeit für alle Altersgruppen an, um demokratische Prozesse zu stärken und Engagement zu fördern.

Worum ging es in der Session?

Diese Session drehte sich um die Fragen, wie sich ein guter Dialog im Konflikt gestalten lässt und wie es um die Diskussionskultur in Ostdeutschland bestellt ist. Gesine und Nicole von der Aktion Zivilcourage gaben Einblicke in die Konfliktmoderation und teilten Erfahrungen aus den Moderationsausbildungen, die der Verein anbietet.

Die wichtigsten Erkenntnisse

  • Aktion Zivilcourage geht in kleinere Kommunen und Dörfer und bietet dort Moderation bei eskalierenden Konflikten an.
  • Vereine haben oft keine Mittel oder nicht das Können zur Moderation von regulären Veranstaltungen. Solche konfliktarmen Veranstaltungen können dann Übung für frisch ausgebildete Moderator:innen sein.
  • wirklicher Dialog und Austausch ist wichtig.
  • Kontakte zwischen den Menschen – sich begegnen und kennenlernen bei Stadteilfest hat Effekt in Nachbarschaft und kann Veränderung der Perspektive durch persönlichen Kontakt bewirken. Dadurch können auch (rechte) Narrative aufgebrochen werden.
  • Strategische Anerkennung der anderen Perspektive – empathische Ansprache, Gefühl sei ok und nachvollziehbar vor Gegenrede – als Türöffner zu Personen mit bestimmten Einstellungen
  • erst mal zuhören, aber klare Grenzen setzen
  • Erfahrung: Kleingruppenformate an Tischen auch zu heiklen Themen wie z.B. NSU-Komplex auf kommunaler Ebene mit städtischen Akteur:innen einschl. AfD sowie Engagierten in der Stadtpolitik hat funktioniert, da an den Tischen wirkliche Gespräche stattfanden.
  • Erfahrung: Gegenveranstaltungsformat „Happy Monday Bautzen“ zeitgleich entgegensetzen als positiver Gegenpunkt; zur Veranstaltung kommen auch rechte Akteur:innen und halten sich an Dinge wie „Anti-Mecker-Armbänder“ („Man darf nicht meckern“ als Regel).

Das openTransfer CAMP Zusammenhalt fand im Rahmen des Programms openTransfer Zusammenhalt der Stiftung Bürgermut statt. Das Projekt wird gefördert durch die Stiftung Mercator. Partner:innen des Barcamps sind das Projekt Diversify der Deutschlandstiftung Integration und die Pochen Biennale.

Hannah Vongries

Ein Kommentar bei “Warum brauchen wir konstruktive Dialoge in Ostdeutschland?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert