Storyboard – Kino der Generationen: Schüler für Demografie interessieren
Tjard Ulfers von „Storyboard – Kino der Generationen“ beim openTransfer CAMP Demografie in Berlin am 29.05.2015
Bewegte Bilder sind eine niedrigschwellige Möglichkeit, komplexe Zusammenhänge erfahrbar zu machen. So haben sich Studierende der TU Dortmund zusammengetan, um das Thema Demografie im Rahmen eines Kinofestivals für junge Leute greifbar zu machen.
Dass das nicht sein erstes openTransfer CAMP ist, lässt Tjad Ulfers gleich am Anfang wissen. Er war bereits auf einem openTransfer CAMP zum Thema Demografie. „Im Grunde“, so sagt er, „ist das ganze Projekt zu einem Transferprojekt mutiert.“ Und er ist daher froh, verkünden zu können, dass dieses Jahr das zweite Filmfestival ausgerichtete werde. Das Projekt, um das es geht, ist das internationale Filmfestival STORYBOARD – Kino der Generationen. Ein ehrenamtliches Projekt der Arbeitsgemeinschaft Gerontologie in Film, Literatur und Medien in Dortmund. Die Arbeitsgemeinschaft wurde im Mai 2014 von Studierenden des Masterstudiengangs Alternde Gesellschaften und des Weiterbildungsstudiums für Seniorinnen und Senioren an der Technischen Universität Dortmund gegründet.
Demografie ist ein Thema, das schon jetzt dabei ist, unsere Lebenswelt zu verändern. Das Team von STORYBOARD will daher ihr an der Universität erlangtes Wissen in die Praxis umsetzen und das Thema Demografie gerade jungen Leuten (SchülerInnen der siebten Klasse) zugänglich machen. Sie sollen dafür gewonnen werden, einen Wertewandel in der Gesellschaft mitzutragen und den demografischen Prozess aktiv mitzugestalten.
Das Medium Film ist dabei ein besonderes Instrument. Nicht nur weil es eines ist, das generationsübergreifend funktioniert, sondern gerade auch eines, über das wissenschaftliche Themen leichter zugänglich gemacht werden können. Auf dem Filmfestival zeigen die Studierenden Filme wie „Honig im Kopf“ oder „Paulette“, die humorvoll und spannend Themen des demografischen Wandels und des Alters behandeln.
Dass ein solches Unterfangen nicht ohne Stolpersteine durchzuführen ist, liegt auf der Hand und so nutzt der Sessiongeber die Gelegenheit, um sich mit den Sessionteilnehmern genau über diese auszutauschen. Der bisherigen Erfahrung nach waren gerade die geringe Erfahrung der Studierenden in der Festivalorganisation, fehlende Kontakte, aber auch das Finden einer gemeinsamen Vision die größten Herausforderungen. Nach der Vorstellung der bisherigen Herausforderungen, denen sich das Team stellen musste, sollte nun von den Erfahrungen der Sessionteilnehmer gelernt werden.
Wie kommt man an die Schulen ran?
Als besondere Herausforderung stellte sich für das junge Projekt die Kooperation mit den Schulen dar. Hier mahlten die Mühlen besonders langsam und es sei von Vorteil, sich frühzeitig mit den zuständigen Verwaltungen zusammenzuschließen. Gerade aufgrund der Größe der Stadt Dortmund sei es zudem wichtig, das Schulverwaltungsamt mit einzubeziehen. In kleineren Städten, in denen die Dienstwege kürzer sind, sei das nicht unbedingt nötig. „Man müsste nur den Nerv treffen“, so ein Vorschlag aus den Reihen der Teilnehmer. „Das Kinoevent mit anschließender Diskussionsrunde könne doch auch zur Berufsorientierung gerade in Bezug auf soziale Berufe genutzt werden, so würde man auch einen leichteren Zugang zu den Schulen finden.“
Die Zielgruppe
Warum man sich damals als Zielgruppe für Schüler der siebten Klasse entschieden hatte, wird mit der Möglichkeit begründet, dass so auch Filme mit FSK 12 gezeigt werden könnten. Die Sessionteilnehmer waren jedoch davon überzeugt, dass die Zielgruppe erweitert werden sollte. Gerade die Generation Millennium, also die derzeitige Oberstufe, müsse man erreichen. Nach Meinung einzelner Teilnehmer fehle gerade dieser Altersgruppe häufig die Empathie dem Alter gegenüber.
Die Auswahl der Filme
Bei der Wahl der Filme wurde darauf aufmerksam gemacht, dass vielleicht nicht nur der Mainstream bedient werden solle, sondern auch Nischenfilme gezeigt werden könnten, die sich jenseits der Blockbuster bewegen. Gerade solche Filme seien mit weniger Kostenaufwand verbunden. Auch wurde angemerkt, dass bei der Wahl der Filme beide Seiten des demografischen Wandels betrachtet werden sollten. Es wäre eine Mischung von Filmen vorstellbar, die sowohl Fragen und Herausforderungen des Alters als auch der Heranwachsenden behandeln. So könne man die Identifikation und somit die Kommunikationsbereitschaft junger Menschen fördern.
https://storyboardfilmfestival.wordpress.com/
Foto: Thilo Schmülgen