Jetzt erst recht?! – Selbsthilfegruppe Social Media 2024
Moritz Riesinger, IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen
Die Organisation:
Die IG Metall ist die mitgliederstärkste Gewerkschaft in Deutschland. Sie engagiert sich in Betrieben für die Rechte der Arbeitnehmer:innen und setzt sich darüber hinaus dafür ein, dass unsere Wirtschaftsordnung sozialer, demokratischer und ökologischer wird und allen Menschen eine faire Arbeits- und Lebenswelt bietet.
Worum ging es in der Session?
Moritz vom IG-Metall-Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen öffnete den Raum für Austausch, Reflexion und Peer-Beratung zur Social Media-Arbeit von zivilgesellschaftlichen Organisationen, insbesondere im Hinblick auf die enorme Stärke rechter und rechtsextremer Accounts und Inhalte auf verschiedenen Plattformen.
Die wichtigsten Erkenntnisse
- Es gibt eine Diskrepanz zwischen Aufmerksamkeit und Reichweite und “Gefahr” (Algorithmus spielt Rechten in die Karten)
- Wahrnehmung: rechte Propaganda erreicht besonders ältere Generation
- Social Media Inhalte: detaillierte, differenzierte Inhalte laufen nicht oder schlecht, “Gruselstories” laufen gut
- Studie der Otto-Brenner-Stiftung hat gezeigt, dass Information nicht der Schlüssel für gut laufende Posts ist. “Gemeinschaftsgefühl” / “in or out” ist maßgeblich.
- Social Media bespielen zieht sehr viel Energie
- Ist es sinnvoll, in die Kanäle zu gehen, die die rechten Akteure bespielen? (z.b. TikTok)
- Müssen wir mehr investieren (mit Geld, das wir nicht haben), um überhaupt sichtbar zu sein? Es fühlt sich aber nicht gut an, in bestimmte große Techfirmen oder Medienhäuser zu investieren.
- Tipp 1: Interaktion ist wichtig! Gegen Hate(-KI) hilft positive Interaktion. Also alles, was ansatzweise konstruktiv ist, kommentieren.
- Tipp 2: Zielgruppe um Likes bitten: “Übernimm’ Verantwortung für deinen Feed”
- Idee: Schlechte rechte Posts nehmen und umkehren oder entlarven. Also alles, was die AfD oder andere rechte Akteure posten, re-posten und erläutern, was daran die Desinformation oder der Hintergrund sind. Das kostet Energie, lohnt sich aber.
- Was kommt danach?
- zurück zu “echtem” Journalismus (differenziert und faktenbasiert)
- Geschichten erzählen / Narrative ändern
Das openTransfer CAMP Zusammenhalt fand im Rahmen des Programms openTransfer Zusammenhalt der Stiftung Bürgermut statt. Das Projekt wird gefördert durch die Stiftung Mercator. Partner:innen des Barcamps sind das Projekt Diversify der Deutschlandstiftung Integration und die Pochen Biennale.
Ein Kommentar bei “Jetzt erst recht?! – Selbsthilfegruppe Social Media 2024”