„PATRI-Framework“ für die Skalierung sozialer Wirkung

Sozialunternehmerinnen und Sozialunternehmer – aber auch andere gemeinnützige Organisationen – müssen diverse Herausforderungen meistern, wenn es um die Skalierung ihrer innovativen Ideen geht. Von der ersten Entscheidung für eine Verbreitung der eigenen Innovation bis hin zur konkreten Umsetzung ist es oft ein langer Weg. Hier bietet der von Ashoka, der GIZ, der Siemens Stiftung und Social Effect gemeinsam herausgegebene „PATRI-Framework“ eine Anleitung. Der Leitfaden begleitet Schritt für Schritt auf der „Skalierungsreise“.

 

Skalierung bedeutet nicht nur einen entscheidenden Wandel in der Fähigkeit einer Sozialunternehmerin oder eines Sozialunternehmers, etwas zu bewirken, sondern hat auch erhebliche Auswirkungen auf ihre Organisation. Aktuell zeichnet sich ein Trend ab, überstürzt zu skalieren, häufig in der Hoffnung  auf schnelle Ergebnisse. Dies ist jedoch ein irreführender und risikoreicher Ansatz – sowohl in Bezug auf die Wirkung als auch die Stabilität der betroffenen Organisation. Zu den fünf häufigsten Risiken für eine erfolgreiche Skalierung gehören dabei:

1. Fehlen einer Ergebnis-orientierten Zielsetzung

2. Nicht-anwendbare/ nicht-skalierbare Wirkungsmethodik

3. Nicht-systematische Vorgehensweisen bezüglich Aufbau und Implementierung

4. Starre Organisationsgestaltung und der Mangel an organisatorischer Bereitschaft

5. Schlechte Umsetzungsplanung und damit unzureichende Kostenmodellierung

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Um sicher zu stellen, dass man ein hohes Maß an Wirkung erzielt, ohne dabei die eigene Organisation diesen vermeidbaren Risiken auszusetzen, sollten die richtigen Fragen gleich zu Beginn gestellt werden. Daher gibt der „PATRI-Framework“ folgende fünf Kernfragen auf, welche den Sozialunternehmerinnen und Sozialunternehmern als Stütze für eine erfolgreiche Skalierung dienen sollen:

1. Ist das Ziel gültig und klar definiert? (Zweck)

2. Ist das Konzept skalierbar? (Anwendbarkeit)

3. Ist das Modell systematisiert und übertragbar? (Übertragbarkeit)

4. Ist die Organisation bereit zu skalieren? (Anwendbarkeit)

5. Ist der Ausführungsplanung stabil? (Umsetzung)

Weiterhin untergliedern sich diese fünf Kernfragen in detaillierte Entscheidungsbäume, die Schritt für Schritt durchgearbeitet werden können. Selbst wenn die Sozialunternehmerin oder Sozialunternehmer sich entscheidet, nicht verstärkt ins Detail zu gehen, sollte die Beachtung dieser fünf Kernfragen die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass ihre Skalierung letztendlich erfolgreich ist.

Interessenten können den „PATRI-Framework“ hier kostenlos herunterladen.

Foto: Thinkstock

Michael Vollmann

Michael Vollmann leitet das internationale Ashoka Globalizer Projektteam, welches Ashoka Fellows weltweit im Wirkungswachstum und bei ihrer Internationalisierung unterstützt. Außerdem leitet er die CIDG und agiert somit als Brücke zur Entwicklungszusammenarbeit und Kooperation mit Schwellen- und Entwicklungsländern. Zuvor war er drei Jahre lang für die Auswahl neuer Fellows (Venture) und die Durchführung und Weiterentwicklung des Fellowship-Programms in Deutschland verantwortlich. Er studierte Sprachen, Wirtschafts- und Kulturraumstudien an der Uni Passau und der Universidade do Estado de Rio de Janeiro (UERJ) und gründete eine Studenteninitiative zum Thema EZ.

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