Offene Gesellschaft: Aufstand der Ideen

Mascha Roth von der Offenen Gesellschaft und Maria Wischeropp von der BürgerStiftung Erfurt beim openTransfer CAMP #Demokratie am 28. September 2019 in Erfurt

Gemeinsam mit der Offenen Gesellschaft organisierte die BürgerStiftung Erfurt in den letzten Monaten u.a. Aktionstage oder ein Ideenlabor. Hierbei entstanden Projektideen – doch wie gelingt es, diese nachhaltig auf die Straße zu bringen? Darum ging es bei der Session in Erfurt.

Ideen für eine bessere Gesellschaft gibt es viele. Oft scheitern sie jedoch an der Umsetzung. Damit mehr gute Projektideen Realität werden, sammelten die Teilnehmenden der Session zunächst Gelingensfaktoren. Im Anschluss wurden zwei Gruppen gebildet: Während die eine sich noch einmal genauer einzelne Faktoren ansah, setzte die andere die gewonnenen Erkenntnisse direkt um und überlegte, wie man die Idee Urban Gardening in Erfurt stärken kann. 

Ein Frau steht lachend vor einer Flipchart

Erfolgsfaktoren für die Umsetzung einer Idee

Gemeinsam überlegten die Teilnehmenden, welche Erfolgsfaktoren es für die erfolgreiche Umsetzung von Projekten gibt. Zum einen ist es wichtig, eine Idee von Anfang an als Projekt zu sehen (W-Fragen stellen), klare Ziele zu definieren sowie eine gemeinsame Vision zu entwickeln. Hierzu gehört es, die Zielgruppe und ihre Bedarfe genau zu kennen und entsprechend smarte Ziele zu formulieren. Wie die Organisationsstrukturen und -prozesse aufgebaut sind, trägt auch erheblich dazu bei, ob ein Projekt umgesetzt wird oder nicht. Hierzu gehört, dass die richtigen Menschen mit ins Team geholt, Verantwortlichkeiten geklärt und Entscheidungsstrukturen aufgebaut werden müssen. Außerdem sollten von Anfang an regelmäßige Abstimmungstermine vereinbart werden. Darüber hinaus ist es wichtig, Leidenschaft mitzubringen, aber ebenso braucht es Selbstfürsorge und eine regelmäßige Reflektion, damit man sich nicht verläuft. Es braucht zusätzlich Ausdauer genauso wie Resilienz und das Feiern von kleineren Erfolgen. Weitere Erfolgsfaktoren, die genannt wurden: von anderen lernen und das Rad nicht neu erfinden, die richtigen Partner finden und lokale Akteure einbinden, eine gute Öffentlichkeitsarbeit, um das Projekt bekannter zu machen sowie die Finanzierung.   

Herausforderungen und Lösungsansätze

Mit all den Erfolgsfaktoren auf dem Flipchart stellte sich die Frage, was denn die Herausforderungen sind und welche Lösungsansätze es gibt. Was schnell klar wurde: dass es interne und externe Herausforderungen gibt, also solche Faktoren, die uns innerhalb der Organisation aufhalten, das Projekt auf die Straße zu bringen, und solche, bei denen andere uns Steine in den Weg legen. Interessanterweise herrschte darüber Einigkeit, dass die größte Hürde bei uns selbst liegt.

Was braucht es also, damit Projekte umgesetzt werden? Als zentraler Punkt wurde Projektmanagement genannt. Hierfür ist natürlich Zeit und Finanzierung wichtig, um planerische Sicherheit zu haben. Auch das Team wurde als essenziell angesehen. Mentor:innen können die Umsetzung vorantreiben, indem sie die Organisation dabei unterstützen, zu verstehen, was es braucht und was wichtig ist. Nicht zuletzt braucht es zudem Partner, die die Vision teilen und sich aktiv beteiligen.

Innerhalb von 45 Minuten wurden viele Lösungsansätze erarbeitet und die Session entließ ihre Teilnehmenden mit der positiven Botschaft, dass es zum Großteil in unserer eigenen Hand liegt, ob eine Idee für eine bessere Gesellschaft in die Umsetzung kommt.

https://die-offene-gesellschaft.de/
http://www.buergerstiftung-erfurt.de/

Foto: Henning Schacht I opentransfer

Julia Meuter

Julia Meuter arbeitet als Leiterin Transferberatung bei der Stiftung Bürgermut. Zuvor war sie bei der EVPA tätig und leitete beim Bundesverband Deutscher Stiftungen das „Social Franchise Projekt“ sowie „Effektn –Methoden erfolgreichen Projekttransfers“. Sie hat ein umfangreiches Wissen zu Fragen der systematischen Skalierung von Gemeinwohllösungen und ist Autorin zahlreicher Publikationen und Praxis-Ratgeber zum dem Thema.

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