Liste der digitalen Tools für soziale Projekte

+++ Telefonkonferenzen

Meetgreen, bietet einen Telefonkonferenzservice an. Einmal registriert bekommt man eine feste Einwahlnummer (entweder eine Berliner Festnetznummer oder eine 01805-Nummer von der 1 ct. pro Minute an B.A.U.M. gespendet wird) sowie eine PIN. Die Einwahlnummer und PIN verteilen Sie im Vorfeld per E-Mail an die Konferenzteilnehmer. Zur verabredeten Zeit wählen alle Teilnehmer die Nummer und werden anschließend aufgefordert, die PIN einzugeben. Nun können Sie zusammen im virtuellen Konferenzraum plaudern. Eine weitere Alternative ist FreeConferenceCall.

Die komplett kostenlose Alternative ist Skype, das Online-Telefonie-Programm. Einmal auf Ihrem Rechner installiert, können Sie Ihre Bekannten und Arbeitskollegen als Kontakte hinzufügen und kostenlos von Rechner zu Rechner telefonieren. Dazu benötigen Sie Kopfhörer und ein Mikrofon, das entweder im Rechner schon eingebaut ist oder wie bei Freisprecheinrichtungen am Kopfhörer angebracht ist. Mit einer Kamera können Sie auch Video-Konferenzen durchführen.

Weitere Alternativen: Google Hangout, FreeConferenceCall, Team Viewer.

+++ Dateiablage

Wenn Sie in kleineren Teams oder an mehreren Arbeitsplätzen tätig sind, können Sie die kostenlose Dropbox benutzen, um Dateien auszutauschen und abzulegen. Auf der Webseite laden Sie das Programm herunter und installieren es auf Ihrem Rechner. Nach der Anmeldung für ein Dropboxkonto bekommen Sie 2 GB kostenlosen Online-Speicherplatz, auf den Sie ganz bequem über den Dateiexplorer Ihres Rechners zugreifen können. Um die Synchronisation kümmert sich Dropbox von allein. Um Ihre Dateien mit anderen Nutzern zu teilen, können Sie auf der Webseite von Dropbox den betreffenden Ordner freigeben.

Kostenlosen zusätzlichen Speicherplatz bekommen Sie auch, wenn Sie Dropbox anderen Nutzern empfehlen. Wenn Sie sehr viel Speicherplatz brauchen, können Sie auf das Angebot Dropbox-Team umsteigen, für das es für gemeinnützige Organisationen 30 Prozent Rabatt gibt.

Alternativen: Wuala, JottaCloud, Google-Drive, SkyDrive, Webspace bei deutschem Anbieter (z.B. Kontent).

+++ Informationsablage

Wenn Sie eine gemeinsame Wissensbasis schaffen möchten, können Sie Ihr eigenes Wiki-Lexikon aufbauen. Genau wie in der Wikipedia-Enzyklopädie können Sie die Seiten nicht nur lesen sondern auch selbst bearbeiten. So können Sie alle zusammen zwischen den einzelnen Seiten Verlinkungen erstellen und somit alle wichtigen Informationen in Zusammenhang bringen. Das Angebot an freier Wiki-Software ist groß. Einen Überblick gibt es hier.

+++ To-Do-Listen

Sobald ein Team größer wird, wird es schwierig, den Überblick zu behalten, wer gerade woran arbeitet. Besonders, wenn Teams nicht am gleichen Ort zusammen sitzen, wird es schwierig, spontane Einfälle oder To-Dos mal eben über den Flur zu rufen. Das kostenlose Asana schafft Abhilfe – die Aufgabenverwaltung für Teams ermöglicht es, sich gegenseitig To-Dos zuzuweisen und die Erledigung zu verfolgen.

Alternativen: Wunderlist, Trello, Teambox, Teamwork, Teamweek.

+++ (Termin-)Umfragen

Wie oft passiert es, dass es eine Flut an E-Mails braucht, bis ein Termin zwischen vier Personen vereinbart ist? Das kleine, einfach zu bedienende, kostenlose Tool Doodle erleichtert die Abstimmung enorm. Sobald eine Terminumfrage angelegt ist, können Sie passende Tage und Uhrzeiten angeben und wählen ob die Teilnehmer nur mit „Ja“ oder mit „Ja – Nein – Wenn’s sein muss“ antworten können. Anschließend verschicken Sie den Link zur Umfrage an die Teilnehmer, setzen eine Deadline und warten ab, bis alle die Umfrage ausgefüllt haben. Doodle zeigt Ihnen dann automatisch wer wann kann.

Übrigens eignet sich doodle auch dazu, mit demselben Prinzip ganz allgemein eine Auswahl aus festgelegten Alternativen zu treffen. Diese Umfragefunktion ist wenig bekannt, aber ebenfalls sehr hilfreich.

Alternativen: MoreganizeGoogle Formulare.

+++ Kollaboratives Schreiben

Wenn Sie dezentral arbeiten, kann es sehr bereichernd sein, gleichzeitig gemeinsam in einem Textdokument zu arbeiten. Die Technik von Google Docs ist mittlerweile soweit, Ihnen fast in Echtzeit die Änderungen eines Kollegen anzeigen zu können und die unterschiedlichen Bearbeitungsstadien lückenlos wiederherstellen zu können. Während einer Telefonkonferenz können Sie zum Beispiel die Agenda direkt in das Protokoll umwandeln, oder ein Text kann von mehreren Teammitgliedern kommentiert werden, ohne dafür 50 E-Mails hin und her senden zu müssen.

Alternativen: Ginkgotree, Etherpad.

+++ Kollaboration

Natürlich gibt es all diese einzelnen Tools auch zusammen in einem Angebot. Webseiten wie Trello oder Podio bieten alles rund um die Online-Zusammenarbeit von Kalender über die To-Do-Liste bis zur Kontakteverwaltung. Gerade für Anfänger kann die Fülle von Angeboten unübersichtlich wirken und den Start erschweren.

Alternativen: Rise up, moodle, Basecamp.

+++ Sicherheit

Mit der Onlineablage Ihrer wichtigsten Dokumente kommt auch die Frage nach der Datensicherheit auf. Mit Truecrypt können Sie zum Beispiel Ihre Dropbox-Inhalte verschlüsseln. Mit PGP können Sie Ihre E-Mailkommunikation verschlüsseln, was besonders für wichtige Vertragsdaten empfehlenswert ist. Achten Sie außerdem darauf, regelmäßige Back-ups zu machen.

+++ Kunden- und Spenderbetreuung (CRMs)

Um Ihre Unterstützer auf dem Laufenden zu halten, können Sie die moderne und vor allem günstige Form der Massenmailings verwenden. Anbieter wie Mailchimp oder Cleverreach erlauben es Ihnen, alle Abonnenten Ihres Newsletters zu verwalten und die Aussendung zu steuern.

Ihre Spender können Sie in eigens dafür entworfenen Spenderverwaltungsprogrammen verwalten. Beachten Sie, dass die Software nur Ihre bestehenden Prozesse abbilden kann und erfolgreiches Fundraising im Prozessdesign beginnt.

Die Software Salesforce geht noch weiter und verwaltet die gesamte Kommunikation mit Ihren Kunden oder Spendern und hilft Ihnen, Ihre Erfolge genau im Blick zu behalten. Salesforce ist kostenlos für gemeinnützige Organisationen, jedoch aufwändig in der Einführung, da es sehr viele Funktionen besitzt.

+++ Soziale Netzwerke

Wenn Sie mit einen größeren Gruppe in Kontakt kommen und einen gemeinsamen virtuellen Austausch schaffen wollen, können Sie soziale Netzwerke nutzen. Kommerzielle Anbieter wie Facebook oder Xing ermöglichen es Ihnen, Gruppen einzurichten, in denen die Mitglieder über gemeinsame Themen diskutieren und sich austauschen. Diese Gruppen können offen (jeder kann sich anmelden und mitlesen) oder geschlossen (Sie können bestimmen, wer Mitglied wird und wer welche Inhalte sehen kann) sein. Eine nicht-kommerzielle Alternative ist mixxt, das Sie auch als geschlossenes System (Intranet) für Ihre Organisation nutzen können. Weitere Alternativen sind Socialcast und Buddypress. Beide eignen sich für den Aufbau sozialer Online-Netzwerke sowohl intern als auch extern.

+++ Social-Media-Management

Heute passiert ein Teil der Werbung in den sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter, Xing oder LinkedIn. Tipps und Tricks gibt’s zum Beispiel bei Betterplace.

Wenn Sie mehrere Netzwerke bespielen möchten, können Sie ein Social-Media-Dashboard wie Hootsuite nutzen.

+++ Online-Fundraising

Das Angebot von Betterplace ermöglicht Ihnen Online-Fundraising für ein bestimmtes Projekt. Sie müssen sich nur um die Projektbeschreibung und die Werbung kümmern, Betterplace übernimmt die Abwicklung der Spenden für Sie. Bei Bedarf steht das Team von Betterplace mit Hilfestellungen zur Seite.

Außerdem gibt es die Möglichkeit auf der eigenen Webseite eine Online-Spendenmöglichkeit einzuführen. Anbieter wie Altruja, Fundraisingbox oder Spendino erlauben es Ihnen, gegen eine geringe Gebühr vorprogrammierte Spendenformulare zu nutzen. Auch Banken, wie z.B. die GLS-Bank oder die Bank für Sozialwirtschaft bieten solche Möglichkeiten an. Das Spendenformular von Betterplace kann kostenfrei genutzt werden.

Alternativen zur Finanzierung von Ideen sind Crowdsourcing-Plattformen wie Startnext, inkubato, pling, indiegogo und VisionBakery.

Eine besondere Form des Online-Fundraising ist Charity Shopping: Nutzer kaufen wie gewohnt in einem Webshop ihrer Wahl. Vom Preis geht ein kleiner Betrag an eine – meistens frei wählbare – soziale Einrichtung. Plattformen hierfür sind z.B. Boost oder Gooding.

Prinzipiell sei gesagt, dass Online-Spenden eine neue, noch junge Spendenform sind, die sich rasant verbreitet. Damit ist es jedoch noch kein Selbstläufer, nur mit umfangreicher Werbung und einem guten, eingängigen Auftritt werden die Spender Ihr Projekt für ihre Spenden auswählen.

Alternative: Bildungsspender.

+++ Websites

Websites müssen heutzutage nicht mehr zwingend von Programmierern erstellt und gepflegt werden. Mittlerweile existieren sogenannten „Content-Management-Systeme“, die ein leichtes Pflegen und Aktualisieren der eigenen Internet-Präsenz auch für Nicht-Profis ermöglichen. Drei kostenfreie Systeme in diesem Bereich sind WordPress, Drupal, Joomla oder Typo3. Diese Systeme lassen sich auch auf eigenen Servern einsetzen, bei WordPress gibt es außerdem auch kostenfreies Hosting für die eigene Website.

+++ Kampagnenarbeit

Auf Change.org können Sie Ihre eigene Online-Petition starten und für Ihr Herzensanliegen weitere Unterstützer mobilisieren. Sie erstellen mit wenigen Klicks eine Petition und laden öffentlich ein, diese Petition zu unterschreiben. Die Plattform hat nach eigenen Angaben über 25 Millionen Nutzer. Erfolgreiche Petitionen konnten schon mehrere hunderttausend Unterstützer gewinnen.

+++ Suchmaschinenwerbung

Wie Sie vielleicht wissen, gehört es zum Geschäftsmodell von Google, mit Anzeigen (genannt Adwords), die neben den eigentlichen Suchergebnissen platziert sind, Geld zu verdienen. Dahinter steckt ein umfangreicher Algorithmus, der versucht zu erraten, was für den Nutzer interessant sein könnte und ihm die wirklich passende Webseite anzuzeigen.

Google ermöglicht es gemeinnützigen Organisationen über das Google-Grants-Programm, kostenlos bis zu einem Gegenwert von 10.000 US-Dollar pro Monat Werbung über Google Adwords zu schalten. Dazu benötigen Sie im Wesentlichen eine eigene Webseite, die Bereitschaft sich auf eine neue Form von Öffentlichkeitsarbeit einzulassen, einen verantwortlichen Mitarbeiter, der die Kampagne betreut, und natürlich das Go von Google. Einen Beginner’s Guide gibt es hier.

Auf der Webseite Übersuggest können Sie sich passende Schlüsselwörter ausgeben lassen.

+++ Förderersuche

Für viele Initiativen ist die institutionelle Förderung durch Stiftungen eine wichtige Einnahmequelle. Um sich vorab über mögliche Stiftungen, ihre Förderschwerpunkte und Antragsformalien zu erkundigen, bietet sich die Stiftungssuche auf der Website des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen an. Über Förderprogramme anderer Förderer informiert der Förderlotse.

+++ Hardware/Software

Auf der Webseite Stifter-helfen.de können Sie sich als gemeinnützige Organisation für Hard- und Softwarespenden bewerben. Erwerben können Sie Computerspenden, Grafikprogramme, Fundraisingsoftware oder die Office-Software von Microsoft. Die Webseite informiert über die Förderkriterien der einzelnen Anbieter. Durchschnittlich zahlen Sie für eine Lizenz eine Verwaltungsgebühr in einer Höhe von 4 Prozent des Listenpreises.

Vereinzelt bieten auch andere Anbieter Rabatte oder kostenlose Lizenzen für gemeinnützige Organisationen an. Als Gegenleistung wird häufig ein Link oder Hinweis auf der Webseite erbeten. So zum Beispiel bei Thinkcell, einer Erweiterung für Powerpoint, die Ihnen die ansprechende Gestaltung von Diagrammen und Zeitplänen ermöglicht.

+++ Linkverkürzer

Sie haben einen Link zu einer Unterseite Ihrer Webseite und der geht über ganze zwei Zeilen? Dann hilft Ihnen eine Linkverkürzer wie tiny.url oder bit.ly.

Geschrieben von Claudia Leißner und Tom Leppert

Claudia Leißner

Claudia Leißner ist Gründerin und Geschäftsführerin der proboneo gGmbH, der ersten Vermittlung für Pro-bono-Dienstleistungen in Deutschland. Davor hat sie bei der gemeinnützigen Auridis GmbH die Partnerorganisationen bei der Verbreitung von wirksamen Angeboten beraten und gemeinsam mit ihnen ein Konzept für die wirkungsorientierte Businessplanung entwickelt.

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