Brüche der Erinnerung – Zwischen Schuldabwehr und Gedenken an die Shoah

Die Erinnerung an die Verbrechen während des Nationalsozialismus ist in Sachsen bereits seit längerem umkämpft. Noch bevor die AfD erstmals forderte, das Gedenken an die Shoah durch den Fokus auf vermeintlich positive geschichtliche Bezugspunkte in den Hintergrund zu drängen, gestaltete sich die offizielle Organisation von Gedenkstätten eher schwierig. Eine Ursache liegt auch in der Geschichtspolitik der DDR. Zudem entflammten in den letzten Jahren heftige Debatten um das Verhältnis von Shoah und kolonialen Verbrechen, die sich seit dem 7. Oktober 2023 weiter zuspitzten. Schuldabwehr stellt in diesen Konflikten um das Erinnern stets eine zentrale Rolle.

Der Input gibt einen kurzen Überblick der Debatten um Erinnerungskultur, Schuldabwehr und Antisemitismus. Im Anschluss wird es genügend Zeit für Fragen und Diskussionen geben.

Daniel Männlein

Daniel Männlein ist Programmmanager im Programm openTransfer Patenschaften und gestaltet bundesweit Angebote für Patenschafts-, Mentoring- und Tandemprojekte. Er hat Sozialwissenschaften in Augsburg, Spanien und Berlin mit Schwerpunkt auf Stadt- und Migrationsforschung studiert. Vor seiner Tätigkeit bei der Stiftung Bürgermut sammelte er wertvolle Erfahrungen in der Projektförderung bei der Robert Bosch Stiftung, in der Projektarbeit bei zivilgesellschaftlichen Trägern und als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB).