Mentor:innen langfristig begleiten

Workshop-Dokumentation – openTransfer CAMP #MentoringWirkt

Referentin: Dr. phil. Michaela Harmeier (Diakonie An Sieg und Rhein)

Foto: Nick Harwart | openTransfer

Im Workshop wurde das Riemann-Modell der Grundformen der Angst vorgestellt. Dieses Modell beschreibt verschiedene Persönlichkeitstypen und ihre Bedürfnisse. Die zentrale Fragestellung war, welche Ansprache und Unterstützung die unterschiedlichen Persönlichkeitstypen benötigen, insbesondere im Kontext der langfristigen Begleitung von Mentor:innen.

Die Grundformen der Angst:

Das Riemann-Modell identifiziert vier Persönlichkeitstypen, die aus den Grundformen der Angst abgeleitet werden:

  • Nähe: Diese Menschen benötigen zwischenmenschliche Kontakte, suchen Bindungen und persönliche Gespräche. Sie sind kooperativ und empathisch. Ihre Grundangst besteht darin, alleine dazustehen. Sie sollten lernen, sich abzugrenzen.
  • Distanz: Diese Personen sind eher Einzelgänger:innen, gute Analytiker:innen und schätzen eine gewisse Distanz zu anderen. Sie fühlen sich von zu viel Planung und Struktur eingeengt und haben eine Draufsicht.
  • Beständigkeit: Diese Menschen wünschen sich Sicherheit, genaue Planung und Ordnung. Sie brauchen Verlässlichkeit und haben Angst vor Neuem und Ungewissem.
  • Wechsel: Diese Persönlichkeitstypen fühlen sich eingeengt von zu viel Planung und Struktur. Sie sind flexibel und suchen die Abwechslung.

Anwendung des Modells:

Das Riemann-Modell kann genutzt werden, um Klarheit über die Rolle in Mentor:innen-Beziehungen oder im Team zu gewinnen. Zum Beispiel benötigen Menschen im „Nähe“-Typ zwischenmenschliche Kontakte und Bindung, während Menschen im „Beständigkeit“-Typ Verlässlichkeit und Ordnung schätzen.

Die Teilnehmenden erkannten, dass das Verständnis der Persönlichkeitstypen dazu beitragen kann, die Reaktionen und den Umgang mit Informationen besser zu verstehen.

Herausforderungen und Lösungsansätze:

Die Diskussion konzentrierte sich auch darauf, wie man die unterschiedlichen Persönlichkeitstypen nutzen kann, um auf die aktuellen Tendenzen des eher kurzfristigen Engagements zu reagieren. Dies könnte beispielsweise für den „Wechsel“-Typen geeignet sein.

Der Workshop bot wertvolle Einblicke in die Bedürfnisse und Ansprüche unterschiedlicher Persönlichkeitstypen und wie sie in der langfristigen Begleitung von Mentor:innen berücksichtigt werden können.

Johannes Hofmann

Johannes Hofmann unterstützte bei der Stiftung Bürgermut als Projektkoordinator das Projekt D3 und die Kolleg:innen des openTransfer Programms. Während und nach seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre und des Informationsmanagements in Koblenz und Warschau arbeitete er beim BildungsCent e.V. im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie in eigenen Projekten im Gebiet der Kreislaufwirtschaft.

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