digital diskutiert: E-Mentoring und die digitale Mentoringbeziehung

E-Mentoring – Ein Buchstabe und die Auswirkung auf die Beziehung von Mentees und Mentor:innen

E-Mentoring oder auch digitale Patenschaften – ist das nun en vogue? Mit der Corona-Pandemie haben sich viele Organisationen vor der Herausforderung gesehen, die analogen Patenschaften ins Digitale zu übertragen: Angebote wurden angepasst, Patenschafts-Konzepte überarbeitet und erste Schritte im Bereich E-Mentoring gegangen. Einige Organisationen haben bereits weit vor Corona auf E-Mentoring gesetzt und auch die Vorteile, die diese Methodik mit sich bringt, erprobt.

Die Frage, die für viele Initiativen nun im Raum steht: Ist E-Mentoring nur eine Übergangslösung oder neue Normalität? In jedem Fall lohnt die weitere Beschäftigung mit dem Thema. Aus diesem Grund möchten wir mit „digital diskutiert“ an das letzte Webinar der Reihe „Menschen stärken Menschen – Digital!“ anknüpfen und den Raum für eure Fragen öffnen.

 

 

Nachbericht digital diskutiert: „E-Mentoring und die digitale Mentoring-Beziehung“

Mit dem „Corona-Lockdown“ Anfang dieses Jahres änderte sich für viele Mentoring- und Patenschaftsorganisationen alles: Plötzlich standen sie vor der Herausforderung, analoge Mentoring- und Patenschaftsprozesse ins Digitale zu übertragen und dafür zu sorgen, den Kontakt zwischen Mentor:innen und Mentees auch auf digitalem Wege aufrechtzuerhalten.

digital diskutiert bietet Teilnehmenden aus Patenschafts- und Mentoringprojekten die Möglichkeit, ihre Fragen live unseren Expert:innen zu stellen. Wie Mentor:innen ihre Mentees gerade jetzt, mitten in der Corona-Pandemie, unterstützen und stärken können, und wie eine virtuelle Beziehung aufgebaut und gepflegt werden kann, hat uns ROCK YOUR LIFE! Community-Managerin Verena Thun in dieser Ausgabe des Expert:innenchats erzählt.

Von Analog zu Digital

Wie viele andere Patenschafts- und Mentoring-Organisationen deutschlandweit, standen auch Verena Thun und ihr Team vor der Herausforderung, ihre Mentoring-Beziehungen trotz Kontaktbeschränkungen aufrechtzuerhalten.

Welche Erfahrungen und Erkenntnisse das ROCK YOUR LIFE! Netzwerk sammeln konnte, wie dieses Mentoring-Paare dabei unterstützt den persönlichen Kontakt zu halten und wie Austausch und Gemeinschaft trotz physischer Distanz ermöglicht werden kann, erklärt Verena im Folgenden:

Sicherer Rahmen
Dürfen sich Mentoring-Paare treffen oder nicht, können gemeinsame Aktivitäten stattfinden? Über den aktuellen Stand zu informieren und einen sicheren Rahmen zu bieten ist eine Voraussetzung, damit Mentor:innen wissen, was aktuell möglich ist und was nicht.

Angebote für Mentoring-Paare
Welche Formate gibt es, die von einzelnen Mentoring-Paaren digital umgesetzt werden können? Beispiele: Challenges (Dankbarkeits-, Glückschallenges) oder weitere gemeinsame Aktivitäten, z.B. virtuelle Museumsbesuche, virtuelles Kochen – für mehr Abwechslung und Leichtigkeit im Alltag! 

Formate für die Mentoring-Community

Welche Angebote können so (um-)konzipiert werden, dass die Mentoring-Community zusammenkommen kann und Gemeinschaft und Austausch ermöglicht werden? Wir haben gute Erfahrungen mit Online-Spieleabenden und Live-Quizzes gemacht! Außerdem haben wir die RYL! Trainings zur Potenzialentfaltung digitalisiert und auch hier erste positive Erfahrungen gemacht.

Tipps zur Umsetzung:

1) Neue Formate ausprobieren

2) Austausch und Vernetzung fördern

3) Bestehende Angebote nutzen

4) Kommunikation und Organisation anpassen

5) Technische Ausstattung der Zielgruppe mitdenken

 

Fragen der Teilnehmenden:

Wie entsteht Vertrauen und Verbindlichkeit im digitalen Raum?

  • klare Kommunikation und Sprache
  • angepasste Organisation
  • Verbundenheit unter den Teilnehmenden

 

Wie kann eine tragfähige Beziehung digital aufgebaut werden?

  • regelmäßiger, zuverlässiger, möglichst interaktiver Kontakt (Tipp: anrufen statt schreiben)
  • Eingebundenheit in eine Gemeinschaft/ lokale Community, z.B. durch Teilnahme an gemeinsamen Online-Aktivitäten (Online-Spieleabende, Challenges)
  • wenn möglich: analoges Kennenlernen ermöglichen

 

Gibt es ein Schutzkonzept?

ROCK YOUR LIFE! arbeitet mit einer eigens entwickelten Kinderschutzrichtlinie, in der verschiedene Schutzmaßnahmen verankert sind. Einsehbar unter: https://rockyourlife.de/wp-content/uploads/RYL_Kinderschutzrichtlinie.pdf

 

Dein Thema bei digital diskutiert

Bei digital diskutiert stehen dir regelmäßig Expert:innen für deine Fragen zu ganz unterschiedlichen Themen im Bereich Patenschaften und Mentoring zur Verfügung. Gibt es ein Thema, das dir unter den Nägeln brennt? Dann schick uns deinen Vorschlag an patenschaften@opentransfer.de!

Und die Diskussion geht weiter! Komm in unsere Facebook-Gruppe und tausch dich mit anderen Interessierten aus: https://www.facebook.com/groups/digitaldiskutiert/

 

Expertin: 

Verena Thun ist Community Managerin bei ROCK YOUR LIFE! (RYL!). Dabei hat sie das ganze RYL!-Netzwerk im Blick, ermöglicht Austausch, erfasst Bedarfe und kümmert sich um das Community Building. Sie kommt ursprünglich aus Freiburg und hat Sozialwissenschaften und Pädagogik in Düsseldorf, München und Montréal studiert. Passend zu ihrem Studienschwerpunkt im Bereich außerschulische Initiativen im Bildungsbereich bringt sie das Netzwerk mit viel Freude und Energie zusammen.

 

Der Expert:innenenchat „digital diskutiert“ findet regelmäßig im Rahmen des Programms openTransfer #Patenschaften statt. openTransfer #Patenschaften fördert die Vernetzung, den Wissenstransfer und die Verbreitung von Patenschafts-, Tandem, und Mentoring-Initiativen bundesweit. Alle Angebote des Programms sind kostenfrei. Mehr Informationen unter http://opentransfer.de/projekte/patenschaften/.

openTransfer #Patenschaften ist ein Programm der Stiftung Bürgermut, gefördert durch das Bundesprogramm “Menschen stärken Menschen” des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Bea Hasse

Bea Hasse unterstützt bei der Stiftung Bürgermut als Projektleiterin das Projekt openTransfer Patenschaften. Darüber hinaus unterstützt sie bei der Organisation der verschiedenen Veranstaltungsformate der Stiftung. Nach ihrem Studium der Ethnologie (MA Europäische Ethnologie) an der Humboldt Universität Berlin, arbeitete sie bei einem Berliner Verein als Projektleiterin und sammelte erste Erfahrungen im dritten Sektor.