Die Antwort kommt von unerwarteter Seite. Im gleichen Jahr
gewinnt der Wochenbettservice bei dem Sozialgründerwettbewerb
startsocial ein Beratungsstipendium von McKinsey. Und überra-
schenderweise rücken die Unternehmensberater nicht nur mit Busi-
nessplänen und Excel-Tabellen an, sondern zuerst mit den richtigen
Fragen. Rose Volz-Schmidt stellt ihre Arbeit auf den Kopf. Sie
ersetzt den sperrigen Namen „Wochenbettservice“ durch wellcome,
ein Wortspiel aus „willkommen“ und „gut ankommen“. Sie inves-
tiert in ein modernes Logo und in ansprechende Flyer. Sie wirbt in
Arztpraxen und Apotheken. Sie hört damit auf, den Ehrenamtlichen
– allesamt gestandene Mütter – den Umgang mit Säuglingen zu
erklären und begleitet die Ehrenamtlichen stattdessen permanent
bei der Arbeit. Schlagartig stößt sie auf Resonanz. wellcome ist
angekommen. Gut angekommen.
Das spricht sich herum,
zunächst in Sozialarbeiterkrei-
sen, schnell auch über Ham-
burg hinaus. 2003 bewirbt sich
Rose Volz-Schmidt beim Sozi-
alministerium in Schleswig-
Holstein um Fördermittel für
die Verbreitung ihres Modells.
An eine hauptberufliche
Zukunft denkt sie nicht. „Ich
wollte das nebenberuflich
machen, im Radius von einer
Stunde Autofahrt“, erinnert sie
sich. Als das Ministerium die
Finanzierung einer halben Per-
sonalstelle zusagt, bittet sie
allerdings nicht nur um Geld. „Wenn Sie das zu Ihrer Sache
machen, dann müssen Sie auch jedes neue wellcome-Büro mit mir
zusammen eröffnen“, fordert sie von der damaligen Familienminis-
terin Annemarie Lütkes.
wellcome - eines der erfolgreichsten
Sozialunternehmen Deutschlands.