Diversität trifft Klima – Gemeinsamkeiten und Synergien im Engagement
Workshop-Dokumentation – openTransfer CAMP Klima
Referentin: Alice Steinbeck, Akademie für Ehrenamtlichkeit Deutschland


Fotocredit: Jasmin Valcarcel | openTransfer CAMP Klima
Referentin Alice Steinbeck von der Akademie für Ehrenamtlichkeit stellte die These in den Raum, dass Diversität in Organisationen institutionell stärker verankert ist als Klimaschutz.
Ziel war es, Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Übertragungsmöglichkeiten herauszuarbeiten und konkrete Schritte zu entwickeln, um Klima als Querschnittsthema ähnlich konsequent zu verankern. Nach einem Austausch zur Wahrnehmung in den eigenen Organisationen – inklusive Beispielen für bestehende Maßnahmen, vermuteten Gründen wie Gesetzeslage (AGG), öffentlicher Aufmerksamkeit und Förderlogiken – erarbeiteten die Teilnehmenden drei realistische erste Handlungsschritte für ihre Einrichtungen und bereiteten diese für das Plenum auf.
Diversität und Klima haben Lernpotenziale
Diversität und Klima verfolgen inhaltlich ähnliche Transformationsziele wie gesellschaftlicher Wandel, Bildungsarbeit, Kritik an Strukturen, unterscheiden sich jedoch in ihrer Verankerung: Diversität ist häufig rechtlich und organisatorisch greifbarer und näher an sozialer Gerechtigkeit, während Klimaschutz als globales Thema abstrakter wirkt und seltener verbindlich geregelt ist. Daraus leiteten sich Lernpotenziale für die Klimakommunikation ab: personenzentriertes Storytelling, Community-Building, intersektionale Perspektiven, inklusive Sprache und langfristige Bildungsarbeit.
Praxisbeispiele aus dem Wohlfahrtsbereich verdeutlichten die Bandbreite: Beim Deutschen Roten Kreuz ist Diversität bsp. strukturell verankert und Klima eher projektbasiert, während bei der Caritas Klimaschutz eine hohe Priorität hat und die Diakonie Klima mit sozialen Aspekten verbindet. Als übertragbare Hebel wurden unter anderem die Aufnahme von Klimazielen ins Leitbild und in Governance-Strukturen, Fortbildungen für Haupt- und Ehrenamtliche, klimafreundliche Veranstaltungsstandards sowie eine nachhaltige Beschaffung benannt. Im Ergebnis blieb die Ausgangsthese bewusst offen: Die Priorisierung hängt stark von Kontext und Organisation ab. Als gemeinsamer Nenner blieb jedoch, Klima und Diversität zusammenzudenken und Klima – analog zu Diversität – vom Projektstatus in eine strukturell hinterlegte Aufgabe mit Zuständigkeiten, Budget, messbaren Zielen und regelmäßiger Kommunikation zu überführen. Im Workshop wurden dazu erste Schritte formuliert, die die Teilnehmenden in ihre Teams als Startpunkt für die Umsetzung tragen können.