Das war das openTransfer CAMP wohnen 2024



Am 4. Dezember 2024 kamen im StartRaum in Göttingen beim openTransfer CAMP wohnen rund 70 Engagierte, Praktiker:innen und Interessierte aus ganz Deutschland zusammen, die sich im Feld Wohnungs- und Obdachlosigkeit in Zivilgesellschaft, Verwaltung und Wissenschaft engagieren. Der Austausch und das Teilen von Erfahrungen stand dabei im Vordergrund. Ideen wurden entwickelt und Lösungsansätze diskutiert, um Menschen ohne festen Wohnsitz zu unterstützen.
Eingeladen hatte das Programm openTransfer wohnen, dessen Fokus auf der Unterstützung zivilgesellschaftlicher Akteur:innen liegt, die durch ihre Arbeit Wohnungs- und Obdachlosigkeit überwinden und Betroffene aktiv unterstützen. Denn die im Nationalen Aktionsplan Wohnungslosigkeit beschlossene Überwindung von Wohnungs- & Obdachlosigkeit bis 2030 ist ein Kraftakt, der nur zusammen zu schaffen ist, um so den über 600.000 betroffenen Menschen ein Zuhause (an-)zubieten.
Über drei Sessionrunden hinweg wurden insgesamt elf Sessions zu verschiedenen Aspekten von Wohnungslosigkeit wie die Situation von wohnungslosen Frauen, Jugendlichen und Migrant:innen, der Nationale Aktionsplan Wohnungslosigkeit, Housing First sowie Austauschräume zum Thema Selbstorganisation angeboten. Dies schaffte Raum für intensiven Austausch auf Augenhöhe und lebhafte Diskussionen. Neben intensiven Diskussionen in den Sessions und den Vernetzungspausen, gab es eine Keynote, die den Tag eröffnete.
Auf dieser Seite findet ihr alle Inhalte und Impressionen des openTransfer CAMPs wohnen. Taucht ein in die lebendigen Diskussionen, Ideen und Erfahrungen dieses inspirierenden Tages.
Viel Spaß beim Stöbern!
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Keynote
Eine Keynote von Prof. Timo Weishaupt, Ph.D. (Professur für Soziologie mit dem Schwerpunkt Sozialpolitik der Universität Göttingen) zum Thema Wohnungslosigkeit in einem reichen Land – Oder: Warum auch der deutsche Sozialstaat seine Grenzen hat eröffnete den Tag.
Der Impulsvortrag hinterfragte das gängige Narrativ, nach dem in Deutschland „niemand auf der Straße leben muss“, indem er wissenschaftlich eindordnend die vielfältigen Zugangshürden und Lücken im Hilfesystem aufzeigte. Dabei wurden unterschiedliche Mechanismen wie Schnittstellenprobleme zwischen Rechtskreisen, geschlechts- und altersspezifische Versorgungslücken sowie gesetzliche Ausschlüsse beleuchtet. Diese analytische Einordnung sollte nicht nur informieren, sondern für die anschließenden Sessions des Barcamps helfen, konkrete Strategien und Lösungsansätze für eine bessere Versorgung wohnungsloser Menschen zu entwickeln.

✍️ Barcamp-Sessions
In drei Sessionrunden mit insgesamt elf Sessions Sessions wurden verschiedene Aspekte rund um Wohnungs- und Obdachlosigkeit diskutiert und erkundet. Dies ermöglichte einen intensiven Austausch auf Augenhöhe und bot Raum für lebhafte Diskussionen.
1️⃣ Sessionrunde
- Über die Grenze, aber keine Bleibe? Wohnungslosigkeit und Migration
- Christian Hinrichs (Universität Göttingen)
- Junge Menschen in Wohnungsnot – Lebenslagen und Rechtslagen
- Martin Kositza (Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe, BAG W)
- „Unter einem Dach“ – Leben in einer WG mit wohnungslosen und suchtkranken Menschen
- Sebastian Banzhaf (Diakonie Pfalz)
- Wie kann es gelingen, eine Selbstvertretungsinitiative wohnungslosigkeitserfahrener Menschen
aufzubauen? Anregungen aus Praxis und Theorie- Stefan Schneider (Wohnungslosen_Stiftung)

2️⃣ Sessionrunde
- In die Gewaltspirale und Schutzlosigkeit? Wohnungslosigkeit und häusliche Gewalt
- Merve Eryoldas (Universität Göttingen) und Jasmin (Frauenhaus Göttingen e.V.)
- Was ist Housing First, was ist es nicht und was geschieht dazwischen?
- Julia von Lindern (Bundesverband Housing First)
- Mehrbedarfe auf der Straße
- Lutz Schmidt (Selbstvertretung wohnungsloser Menschen e.V.)
- Welche Bedarfe gibt es für traumatisierte Wohnungs- und Obdachlose und welche Ideen…?
- Helmut Schönewolf (Forum Waageplatz-Viertel)

3️⃣ Sessionrunde
- Weiblich, wohnungslos, schutzlos? Wohnungslosigkeit und Geschlecht
- Timo Weishaupt (Universität Göttingen) und Gaby John (DiLV Köln SV)
- Nationaler Aktionsplan Wohnungslosigkeit – Entstehung und Ausblick
- André Riemer (Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, BMWSB)
- Prävention durch Rechtsanspruch auf §§ 67 ff. SGB XII
- Jan (Organisation Sewo – Selbstbestimmtes Wohnen für Menschen mit Beeinträchtigung)

📸 Fotoalbum
Die Fotos können unter dieser Lizenz verwendet werden: CC BY-NC-SA 2.0 DE. Diese umfasst die Verwendung für nicht kommerzielle Zwecke bei Namensnennung: Fotocredit: „Foto: Jasmin Valcarcel | openTransfer CAMP wohnen“ unter gleichen Bedingungen.
Kooperations- und Förderpartner
Das openTransfer CAMP fand im Rahmen des Programms openTransfer wohnen statt. openTransfer wohnen ist ein Programm der Stiftung Bürgermut und wird gefördert durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB).

🤝 Kooperations- und Netzwerkpartner:innen
Dieses Barcamp konnte nur mit großartigen Partner:innen funktionieren. Wir bedanken uns vielmals für die Kooperation mit der Professur für Soziologie mit dem Schwerpunkt Sozialpolitik von Prof. Timo Weishaupt, Ph.D. sowie für die Unterstützung bei der Unterstützung bei der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. (BAG W), bei der Frauenhauskoordinierung e.V. und dem Bundesverband Housing First e.V.
