Zielgruppen erreichen – ein Austausch von Strategien

Session-Dokumentation – openTransfer CAMP #VielfaltStärken

Session von: Nikolas Wagner Bozzolo (Deutschlandstiftung Integration)

Fotocredit: Jasmin Valcarcel | openTransfer CAMP #VielfaltStärken

Die Session von Nikolas Wagner Bozzolo und Yasemin Akkoyun vom Programm Diversify der Deutschlandstiftung Integration behandelte Strategien zur effektiven Zielgruppenerreichung in Förder- und Mentoringprogrammen, insbesondere junge Menschen, die von Rassismus negativ betroffen, sozioökonomisch benachteiligt werden und keine Akademiker:innenkinder sind. Das Programm Diversify verfolgt das Ziel, mehr Diversität in der Politik zu fördern. Langjähriger Community-Aufbau und Engagement aus der Community heraus.

Tipps zur Zielgruppenerreichung:

Bezahlte Werbung: Erfolgreiche Nutzung von Instagram- und Spotify-Werbung, um über die bestehende Community hinauszukommen. Spotify-Werbung beginnt ab 250 Euro und ist einfach zu erstellen.

Herausforderungen:

  • Erreichen von CDU-/FDP-nahen Bewerber:innen
  • Ansprache von sozioökonomisch schwächer gestellten Bewerber:innen
    ohne Migrationsgeschichte.
  • Erreichen von Bewerber:innen ohne Abitur und Studium; Notwendigkeit, Mentor:innen für diesen Bildungshintergrund zu sensibilisieren.

Lösungsansätze:

  • Vertiefung der Beziehungen zu Multiplikator:innen mit Zugang zur Zielgruppe und Bitte um Verbreitung der Ausschreibung in deren Netzwerken.
  • Ansprache von Multiplikator:innen, die ein Interesse daran haben, dass Menschen in ihrem Netzwerk gefördert werden.

Diskussion:

Fragen der Teilnehmenden:

  • Unsicherheiten bezüglich der Herkunft aus Ostdeutschland und der Migrationsgeschichte in Bezug auf die Angebote von Diversify.
  • Wichtigkeit der Sprache/Wording: Begriffe wie „Stipendium“ könnten abschrecken.
  • Auswertung, wie bisherige Bewerber:innen auf das Programm aufmerksam wurden.
  • Kritik, ob es realistisch ist, Menschen ohne Abitur/Studium in ein Mentoring-Programm für die Politik zu bringen und die Notwendigkeit, ob es nicht ein größeres Programm als nur ein Mentoring-Programm braucht.

Reaktionen von Diversify:

  • Anerkennung der berechtigten Fragen und der damit verbundenen Herausforderungen.
  • Ziel ist es, Chancen aufzuzeigen und niedrigschwellige Zugänge zu schaffen.
  • Einsatz von Multiplikator:innen, die in Schulen gehen und über Politik sprechen, um frühzeitig zu sensibilisieren und Zugangsmöglichkeiten zu vermitteln.

Tipps und Ideen aus der Diskussion:

  • Sprache und Wording: Ansprechende und inklusive Sprache verwenden, um keine potenziellen Bewerber:innen abzuschrecken.
  • Multiplikator:innen-Netzwerke: Stärkere Nutzung und Pflege von Netzwerken, die Zugang zu Zielgruppen haben.
  • Niedrigschwellige Angebote: Angebote bereits in Schulen und anderen niedrigschwelligen Kontexten einführen, um frühzeitig für politische Bildung und Beteiligung zu sensibilisieren.

Die Session bot einen intensiven Austausch über Strategien zur Zielgruppenerreichung und die Notwendigkeit, die Ansprache und das Bewerbungsverfahren inklusiver und zugänglicher zu gestalten. Der Dialog über Herausforderungen und mögliche Lösungen unterstreicht die Komplexität der Zielgruppenerreichung und die kontinuierliche Anpassung der Ansätze.

Daniel Männlein

Daniel Männlein ist Programmmanager im Programm openTransfer Patenschaften und gestaltet bundesweit Angebote für Patenschafts-, Mentoring- und Tandemprojekte. Er hat Sozialwissenschaften in Augsburg, Spanien und Berlin mit Schwerpunkt auf Stadt- und Migrationsforschung studiert. Vor seiner Tätigkeit bei der Stiftung Bürgermut sammelte er wertvolle Erfahrungen in der Projektförderung bei der Robert Bosch Stiftung, in der Projektarbeit bei zivilgesellschaftlichen Trägern und als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB).

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