Sozialhelden: Immer Ärger mit den Trittbrettfahrern
Eigentlich freuen wir uns immer, wenn eine unserer Ideen durch die Decke geht. Sie sollen sich verbreiten, und die Sozialhelden müssen dabei nicht die Zügel in der Hand halten.
Manchmal ist es aber einfach ärgerlich, wenn man uns nicht informiert, unsere Idee als die eigene ausgibt oder diese nur mangelhaft umsetzt. Zum Beispiel unsere Aktion „Pfandtastischhelfen!“. Wir haben die Marke geschützt und einen Kasten in Flaschenform entworfen, der sich neben die Pfandautomaten in Supermärkten hängen lässt und in den man die Pfandbons als Spende einwerfen kann. Ein Text erklärt, an wen das Geld geht – hier in Berlin arbeiten wir mit dem Berliner Tafel e.V. und Kaiser‘s zusammen. Den Markt kostet das alles nichts. Die Organisation, an die die Bons gehen, bezahlt einen Pauschalbetrag für den Kasten und für unseren Aufwand (Werbematerialien, Akquise, Abrechnung etc.).
Es ist ein Franchise-System, das für alle Beteiligten ziemlich reibungslos funktioniert und das allein in Berlin jedes Jahr 100.000 Euro einspielt. Für die Berliner Tafel. Auch bei einer anderen großen Supermarktkette wurde die Idee präsentiert. Sie war auch interessiert, aber setzte das System lieber alleine um. Sie integrierte einen Spenden-Button an den Flaschenrückgabeautomaten, den viele aber nicht verstehen, aus Versehen drücken, sich ärgern. Andere Vereine hängen in Supermärkten unattraktive handelsübliche Briefkästen für die Pfandbons an die Wand. Uns stören die Kästen nicht – wir können nur hoffen, dass die Vereine auch transparent arbeiten, damit die Gelder ihren Weg finden und die Spender nicht abgeschreckt werden. Durch den SOZIALHELDEN e.V. wollen wir dieses Vertrauen schaffen. Für uns ist es ein Dilemma: Wir freuen uns über die Verbreitung unserer Idee, andererseits wollen wir einen gewissen Qualitätsstandard und ausreichende Transparenz. Sonst geht es auf Kosten der begünstigten Organisationen und letztlich auf unsere als Ideengeber.
www.sozialhelden.de
http://pfandtastisch-helfen.de
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