Klimaschutz nebenan: Das Potential resilienter Nachbarschaften

Session-Dokumentation – openTransfer CAMP Klima

Session von: Julia Thimm, nebenan.de Stiftung gGmbH

Fotocredit: Jasmin Valcarcel | openTransfer CAMP Klima

Julia Thimm von der nebenan.de Stiftung stellte das Projekt Klimaschutz nebenan vor, das seit 2022 darauf abzielt, Nachbarschaften klimafreundlicher zu gestalten. Das Projekt bringt Nachbar:innen zusammen, damit sie sich austauschen, voneinander lernen und konkrete, leicht nachmachbare Klimaschutzideen vor Ort umsetzen. Herzstück ist der jährlich stattfindende Ideenwettbewerb, bei dem insgesamt 20 Ideen mit je 1.000 Euro gefördert werden. Eine Karte auf der Website zeigt aktive Projekte in der Nähe und ermöglicht es, eigene Aktionen einzutragen.

In der Session erläuterte Julia Thimm das niedrigschwellige Wettbewerbsformat und typische Handlungsfelder – Teilen und Tauschen, Energie, Mobilität, Ernährung, Begrünung – sowie ein Beispiel aus Baden-Württemberg: das Reparieren und Neuanbringen von Zugwäscheleinen im öffentlichen Raum, um Strom zu sparen und städtische Hitzeinseln zu mildern. Die Teilnehmenden beschäftigten sich weiterhin mit Zukunftsfragen („Was wünschen wir uns für unsere Nachbarschaft in 20 Jahren – und was stoßen wir heute an?“) und diskutierten, wie sich Akzeptanz in der Nachbarschaft gewinnen lässt und bürokratische Hürden mithilfe von Peer-Lernen überwunden werden können.

Zentral war die Botschaft, einfach anzufangen: Niedrigschwellige Aktionen stärken Gemeinschaft, wirken anti-einsamkeitsfördernd und leisten messbare Beiträge zum Klimaschutz. Als leicht umsetzbarer Impuls wurde vorgeschlagen, Ideen mit Kreide im Kiez auf dem Boden sichtbar zu machen und so Gespräche auszulösen – etwa zu Repair-Cafés oder lokalen Obst- und Gemüsegärten. Oft wachsen kleine Initiativen rasch: erst eine Person, dann zwei – und schließlich ein tragfähiges, resilientes Netzwerk im Viertel. Die Session verdeutlichte, wie durch kreative, einfache und gemeinschaftsorientierte Projekte der Klimaschutz auf lokaler Ebene erfolgreich umgesetzt werden kann.

Daniel Männlein

Daniel Männlein ist Programmmanager im Programm openTransfer Patenschaften und gestaltet bundesweit Angebote für Patenschafts-, Mentoring- und Tandemprojekte. Er hat Sozialwissenschaften in Augsburg, Spanien und Berlin mit Schwerpunkt auf Stadt- und Migrationsforschung studiert. Vor seiner Tätigkeit bei der Stiftung Bürgermut sammelte er wertvolle Erfahrungen in der Projektförderung bei der Robert Bosch Stiftung, in der Projektarbeit bei zivilgesellschaftlichen Trägern und als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB).

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