ginko Stiftung für Prävention: Skalierung eines Fortbildungsprogramms

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Angelika Fiedler von der ginko Stiftung für Prävention beim openTransfer CAMP Kleine Helden am 4.12.2015 in Essen

 

Auf dem openTransfer CAMP in Essen hat Angelika Fiedler das Fortbildungsprogramm Kita MOVE der ginko Stiftung für Prävention vorgestellt. MOVE steht für „Motivierende Kurzintervention am Arbeitsplatz“. Es richtet sich an Einrichtungs- und Gruppenleitungen in Kindertagesstätten. Ziel ist es, motivierende Elterngespräche zum Thema Erziehungsverhalten zu trainieren.

 
MOVE ist eine dreitägige Fortbildung, die Grundhaltung, Basiswissen und Basisfertigkeiten der „Motivierenden Gesprächsführung“ vermittelt. Nach diesem Modell kann eine Verhaltensänderung in fünf Phasen eingeteilt werden. Möchten Erzieherinnen und Erzieher also Einfluss auf Eltern nehmen, hängt die Kommunikationsstrategie davon ab, in welcher Phase sich die Eltern zu dem Zeitpunkt befinden. Das Modell der Verhaltensänderung lässt sich einteilen in die Phasen

Absichtslosigkeit -> Absichtsbildung -> Vorbereitung -> Aktion -> Aufrechterhaltung

Um sich diesem Modell praktisch zu nähern, haben die Session-Teilnehmenden nach einer kurzen Einführung Beispielsätze von Eltern den Phasen des Modells zugeordnet und besprochen. Dabei konnten die Teilnehmenden ihre eigenen Erfahrungen mit Elternarbeit einfließen lassen.
Von „Bekommen Sie erst mal selber Kinder“ bis „Ja, es ist hart, aber ich ziehe das jetzt durch mit den Süßigkeiten“ waren oft gehörte Aussagen dabei. Das gesamte Spektrum erstrecke sich von abwehrend bis zuversichtlich aktiv. Eine typische Absichtsbildung erkenne man zum Beispiel am „Ja, ich weiß, aber…“.

Eine blonde Frau steht vor einer Korkwand, an der bunte Zettel gepinnt sind.

Als Projektleiterin berichtete Angelika Fiedler, dass so eine Verhaltensänderung ab der Phase der Vorbereitung fast von alleine laufe. Vorher sollte man jedoch nicht mit den vielen Möglichkeiten zu helfen Druck auf die Eltern ausüben, sondern ihnen die Selbstständigkeit erhalten. Die ersten Phasen sollten also insbesondere für Beziehungsarbeit genutzt werden. Absichtslosigkeit nach und nach aufzuweichen, brauche manchmal besonders viel Zeit. Wird die Frage nach der Erlaubnis zu helfen mit „Nein“ beantwortet, müsse dies unbedingt zunächst akzeptiert werden. Nach einiger Zeit könne aber erneut gefragt werden.

Die ginko Stiftung arbeitet zur Implementierung des Projektes mit anderen Organisationen vor Ort als Co-Institution zusammen und skaliert so die Weiterbildungen. Bei Interesse kann man sich direkt an die Projektkoordination wenden.

Weitere Informationen:

Foto: #otc15 (CC BY SA) / Jennifer Braun

Text:

CC Lizenz

Sebastian Volberg

Aufgewachsen in Ostwestfalen ging es für Sebastian über den Zivildienst in München und das Studium der Staatswissenschaften in Erfurt 2013 an die TU Dortmund zum Masterstudium "Alternde Gesellschaften". Zuvor war Sebastian ab Herbst 2012 ein Jahr mit einer BahnCard100 unterwegs um die Mentoring- und Patenschaftslandschaft in Deutschland zu erkunden. 12 Monate besuchte er unterschiedliche Mentoring- und Patenschaftsprojekte für Kinder und Jugendliche um Wissen und Erfahrung zu teilen: Hauptsächlich über's Weitererzählen, Kontakte vermitteln und Bloggen auf sebastianvolberg.de."

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