Digitales Training: KI kennenlernen und anwenden
Macht KI es möglich, dass wir uns endlich wieder auf unsere eigentliche Arbeit fokussieren? Können KI-Tools spannende Newsletter für uns schreiben, virale Social-Media-Posts generieren, Belege für die Buchhaltung buchen und unsere Video-Tutorials in andere Sprachen synchronisieren? Und wenn wir allein nicht weiterwissen, unterrichten sie uns, brainstormen für uns oder programmieren die passenden Apps für unsere Probleme?
In einer Mischung aus Vortrag, kollegialem Austausch und Raum für eure Fragen entwickeln wir Ansätze, wie KI eure Arbeit verbessern oder beschleunigen kann. Nach dem Workshop kennt ihr nicht nur die Grundlagen, erste Tools und meine KLARO-Prompting-Tipps, sondern habt hoffentlich einen Haufen an Ideen wo und wie KI eure Arbeit erleichtern kann.
UND: Wer Prompting direkt miteinander ausprobieren will, ist im Anschluss direkt zu einer Stunde ausprobieren eingeladen. In Kleingruppen, mit Tipps und Tricks probiert ihr euch aus, erste Aufgaben mit der KI gemeinsam zu lösen.
Referentin
Julia Junge ist neugierige Weltverbesserin, kreative Digitalisierungsexpertin und ausgebildete Trainerin, Moderatorin und Organisationscoach. Sie arbeitet seit 25 Jahren ehrenamtlich und hauptamtlich in und für NGOs und teilt mit euch ihre Begeisterung und ihr Know-How zu den neuen Möglichkeiten von Generativer KI für euren Arbeitsalltag. Mehr zu Julias beruflichen Stationen und ihren Angeboten findet ihr auf ihrer Homepage.
Dokumentation
16. September 2024 I KI kennenlernen und verstehen
In einer Mischung aus Vortrag, kollegialem Austausch und Workshop bot Referentin Julia Junge unseren Teilnehmenden die Möglichkeit, generative KI kennenzulernen, bereits vorhandenes Wissen auszubauen und neu Erlerntes direkt anzuwenden.
Möglichkeiten der KI Nutzung
Im ersten Teil des Digitalen Trainings gab die Referentin Einblicke in aktuelle Möglichkeiten der KI-Nutzung für NGOs. Wichtig hierbei zu verstehen ist, dass die generative KI (Arbeits-) Aufgaben nicht zu hundert Prozent übernehmen, sondern diese nur erleichtern kann. Die Bedienung erfolgt ohne klare Buttons und in natürlicher Sprache – somit ergeben sich unzählige Einsatzmöglichkeiten.
Typische Aufgabenbereiche
- Coaching
- Feedback
- Editieren
- Analyse
- Recherche
Neu an generativer KI
- Datenmenge
- Geschwindigkeit
- hohe Interaktivität,
- verbesserte Sprache
- maschinelles Lernen von Mustern
Was viele Nutzer:innen nicht wissen: Künstliche Intelligenz sucht nur dann im Internet nach Antworten, wenn man sie dazu auffordert („google / recherchiere / suche“ etc.). Ansonsten sucht sie ausschließlich in ihren eigenen, veralteten Datenmengen nach Antworten.
Die “Falle” Datenschutz
Julia Junge machte darauf aufmerksam, dass Nutzer:innen die generative KI mit eigenen Daten nicht trainieren können. Dies liegt daran, dass Large Language Modelle (LLM) kein Gedächtnis haben. Sie bleiben also unverändert, wenn man mit ihnen spricht, sie lernen nicht aus den Eingaben des Nutzers. Je mehr Kontext sie bekommen, desto passender sind allerdings ihre Ergebnisse. Um während eines Chatverlaufes die Eingaben nicht zu “vergessen”, sendet sich das Modell selbst immer wieder den Chatverlauf zu. Vorsicht ist allerdings hinsichtlich des Datenschutzes trotzdem geboten: Firmen behalten es sich vor, eingegebene Daten für Trainingszwecke des nächsten Modells zu nutzen. Daher gilt: Es sollten keine sensiblen (personenbezogenen) Daten genutzt werden! Vorsicht ist auch bei Mitschnitten, Protokollen und E-Mails geboten.
Einsatzmöglichkeiten für generative KI
- Komplexer „Googlen“ (Infos neu zusammenfügen)
- Recherche und Analyse
- Dateninterpretation und Prognose
- Prozesse automatisieren (Daten zusammentragen, neu interpretieren etc.)
- Generieren oder Umschreiben von Inhalten
- Co-Creation von Inhalten durch Kreativität, Schließen blinder Flecken, Aspekten und
Perspektiven von Zielgruppen etc.) - Lernbuddys und Assistenz Bots: Individuelle Lernprogramme erstellen
- Inklusion (Übersetzung, Untertitelung, Audio zu Text etc.)
Drei Wege für die Arbeit mit KI
- Qualität erhöhen
- Quantität bzw. Geschwindigkeit erhöhen
- Eigene Fähigkeiten erweitern (Illustrieren, Videoerstellung, Komponieren etc.)
Texte und Bilder der KI haben kein Urheberrecht, außer Plattformen schränken es innerhalb ihrer Community Guidelines ein. Auch Texte und Bilder müssen aktuell nicht gekennzeichnet werden, eine Ausnahme hierbei stellen allerdings DeepFakes und Bots dar.
Was ist Prompten?
→ Die Aufgabenstellung, die einem Bot gegeben wird
→ Der Versuch mit so wenig Aufwand wie möglich die passenden Infos zu erhalten
Den Teilnehmenden wurde eine Aufgabenstellung gegeben, um ihr neu erlerntes Wissen bezüglich des Promptings direkt anzuwenden: “Ihr wollt den Bot nach 5 guten Ideen hinsichtlich einer Bewerbung des Patenschafts- Programms von openTransfer befragen.”
Im TN-Chat wurden zahlreiche Promptings gesammelt, eine kleine Auswahl findet ihr hier:
- “Ich brauche 5 verschiedene, kurze, spannende Texte, die das Patenschaftsprogramm vorstellen. Bitte für verschiedene Zielgruppen und auf den großen bekannten Social Media Kanälen.”
- “Erstelle ein Werbekonzept für die Mentoring-Organisation openTransfer, das verschiedene Medien nutzt und verschiedene Zielgruppen anspricht.”
- “Das ist OpenTransfer: https://opentransfer.de/. Bitte mache dich mit dem Programm vertraut und zeige mir 5 Ideen auf, das Patenschaftsprogramm analog (5 Ideen) und digital (5 Ideen) zu bewerben.”
Julia Junge erklärte im Rahmen dieser Übung, wie wichtig es ist, sich bewusst zu machen, dass der Bot nichts über dich oder deine Organisation weiß. Um eine Basis für gute, kreative Prompts zu schaffen, gab sie den Teilnehmenden daher den folgenden Prompting-Guide mit an die Hand, kurz „KLARO“:
Kontext
Leitlinien (Vorgehen, Vorgaben)
Aufgaben (des Bots) und ggf. Ziel
Rolle (des Bots)
Output (zu Format, Tonalität etc.) falls eine Antwort direkt verwendet werden soll
Den wichtigsten Tipp zum Thema Scheitern gab Julia Junge unseren Teilnehmenden zum Schluss des Trainings: „Wenn der Bot dir keine guten/geeigneten Antworten auf dein Prompting gibt, frag ihn, welche Informationen er braucht, um dir gute Antworten auf deine Fragestellungen geben zu können“.
Das Digitale Training bot eine umfassende Aufklärung zur Funktionsweise sowie Tipps für die Anwendung von generativer KI im Arbeitsalltag von Mentoring-Organisationen.
Digitale Trainingsreihe findet im Rahmen des Programms openTransfer Patenschaften statt. openTransfer Patenschaften fördert die Vernetzung, den Wissenstransfer und die Verbreitung von Patenschafts-, Tandem, und Mentoring-Initiativen bundesweit. Alle Angebote des Programms sind kostenfrei. Mehr Informationen unter http://opentransfer.de/projekte/patenschaften/.
openTransfer Patenschaften ist ein Programm der Stiftung Bürgermut, gefördert durch das Bundesprogramm “Menschen stärken Menschen” des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.