Bis zum jetzigen Zeitpunkt war die Ausdeh-
nung bzw. Verbreitung von elhana immer
eine Reaktion auf die große Nachfrage.
Nun stehen die Projektmacher vor der Frage, ob elhana gezielt
wachsen soll. Dieses Thema wurde im Team mit den Faktoren Wir-
kung und Nutzen des Projekts verbunden. Ist eine gleichbleibend
hohe Nachfrage und Akzeptanz seitens der Zielgruppe ein Indikator
für die Wirksamkeit der Lernpatenschaften? Wäre es demnach
sinnvoll, die Projektidee zu verbreiten? Nach anfänglich großen
Erwartungen wurden die Projektziele nach unten korrigiert: Es ist
nicht möglich, im Rahmen einer zweimal wöchentlich stattfinden-
den Lernpatenschaft die Defizite des deutschen Schulsystems zu
kompensieren. Die Lernpaten sind von großer Bedeutung für die
Kinder, sie stärken ihr Selbstbewusstsein, befeuern ihren Ehrgeiz
und verhelfen manchem Kind zu besseren Noten. Dennoch wird es
unter den Kindern, die von einer Lernpatenschaft profitierten, auch
Schüler geben, die keinen Schulabschluss erlangen werden. Ist dies
als Misserfolg des Projekts zu werten oder sollte nicht eher gefragt
werden, was in zehn Jahren Schule geschieht oder auch nicht
geschieht, so dass Schüler am Ende ihrer Schulzeit ohne Abschluss
dastehen.
Das elhana-Team kam zu dem Schluss, dass es nicht allein um
Wachstum gehen kann – auch das Konzept und das Angebot müs-
sen sich weiterentwickeln und so angepasst werden, dass das ehren-
amtliche Engagement einen möglichst hohen Nutzen für die Ziel-
gruppe hat, ohne den Ehrenamtlichen noch mehr Zeit und Einsatz
abzuverlangen.
Vertiefung statt Verbreitung
Daraus ergab sich für das Projekt die Formel „Vertiefung statt Ver-
breitung“. Zwar soll die Anzahl der aktiven Lernpatenschaften
erhöht werden, aber dies soll langsam und schrittweise geschehen.
Im Vordergrund steht zunächst die Entwicklung neuer Inhalte. Aus
den bisherigen Erfahrungen heraus ergab sich die Einsicht, dass ein
Angebot
muss sich
weiterentwickeln