Schön war es: das erste digitale Festival der Skalierung
Nun ist sie also wirklich vorbei, die Festivalsaison 2020. Der openTransfer Accelerator hatte am 26. und 27. November dem schmuddeligen Herbstwetter getrotzt und zum Festival der Skalierung eingeladen. Natürlich rein digital, so dass sich die Teilnehmenden aus ihren warmen Wohnungen und Büros dazuschalten konnten. Zwei Tage lang ging es um die Frage, wie man großartige soziale Angebote skalieren und so noch mehr Wirkung erreichen kann.
Mit über 15 Panels, Diskussionsrunden und Workshops auf der Hauptbühne, dem Salon und der Wirkstatt war für jede:n etwas dabei. Rund 160 Teilnehmende folgten der Einladung und loggten sich ein, um gemeinsam zu diskutieren, Wissen auszutauschen und zu lernen.
Strategien, Teamfragen und Finanzierung – so divers waren die diskutierten Themen
An zwei Tagen diskutierten und beleuchteten wir die Wachstumsprozesse von sozialen Organisationen von allen Seiten. Wie fängt man eigentlich an zu skalieren? Wie schnell sollte man wachsen – und wie schnell ist zu schnell? Was können wir vom kommerziellen Sektor lernen? Was macht eine gute Förderbeziehung aus? Unsere Referent:innen teilten ihr Wissen mit den Teilnehmenden und plauderten aus ihrer (Skalierungs-)Praxis.
Schon bald könnt ihr euch einige der Sessions nochmal im Nachgang anschauen. Aber hier kommen bereits ein paar der Erkenntnisse, die wir für euch gesammelt haben:
- Tauscht euch aus und vernetzt euch! Dadurch könnt ihr zum Beispiel abwägen, welche Herausforderungen euch bei der Skalierung begegnen (und wie ihr diese umgehen könnt).
- Investiert ins Team! Es sind die Menschen, die eine Skalierung erfolgreich machen. Deshalb ist die Investition in das Team essenziell und von hoher Relevanz. Eruiert also in Ruhe, welche Kompetenzen schon vorhanden sind und welche ihr noch braucht. So könnt ihr klar benennen, was euch noch fehlt und euch entsprechend Unterstützung suchen.
- Auch wenn die Digitalisierung für die Skalierung große Vorteile bietet: schießt nicht mit Kanonen auf Spatzen. Entwickelt passgenaue Lösungen, wo der Schmerz groß ist und wo wiederkehrende Aufgaben stressen. So könnt ihr etwa Terminabstimmungen über ein Terminbuchungstool automatisieren oder automatisierte E-Mails mit Erinnerungen oder Bestätigungen verschicken. Automatisierung ist nicht immer große IT, sondern kann auch ein Serienbrief in Word sein.
- Passt eure Prozesse und Strukturen laufend an, klärt Rollen und nehmt eure Mitarbeiter:innen mit. Ihr dürft eure Strategie auch mal ändern, wenn ihr in der Praxis merkt, dass ihr damit nicht weiterkommt.
- Bleibt bei eurer Vision und setzt Prioritäten, auch wenn das heißt, lieber einmal mehr Nein zu sagen, als einmal zu wenig.
- Entwickelt frühzeitig gute Strukturen und Prozesse, um auf Veränderungen reagieren zu können. Dabei muss es sich gar nicht erst um eine große Krise wie Corona handeln, sondern diese helfen auch, wenn beispielsweise ein:e Förderpartner:in abspringt, genauso wie, wenn es positive Veränderungen gibt.
Unser Highlight: die Verabschiedung des aktuellen Accelerator-Jahrgangs
Das Festival der Skalierung war nicht nur der krönende Abschluss des Jahres 2020, sondern auch des aktuellen Accelerator-Jahrgangs. 12 Monate lang haben wir unsere 8 Organisationen bei ihrer Skalierung begleitet. Auch für unsere Stipendiat:innen war dieses Jahr völlig anders als alle anderen und bei weitem nicht ganz leicht. Umso schöner war es, im Panel „Skalierung in (und nach) Corona“ zu erfahren, dass alle trotz der Widrigkeiten weiter an ihrer Skalierung arbeiten konnten. So haben sie die Zeit etwa genutzt, um ihre Handbücher zu Ende zu schreiben oder eine Standortanalyse durchzuführen. Kreativität haben sie zudem gezeigt, indem sie die Angebote für ihre Zielgruppen angepasst und digitalisiert haben. Es war großartig, nochmal in Erinnerungen an die letzten Monate zu schwelgen und mit ein wenig Wehmut, aber großer Freude feierten wir den Übergang von Quinoa Bildung, Radeln ohne Alter, HIGH FIVE, den Futbalo Girls, MUT Academy, dem Sozio-Med-Mobil, coach@school und mehr als wählen von aktuellen Stipendiat:innen zu Alumni unserer openTransfer Accelerator Community!
Vor der Kamera: Wissensweitergabe und Austausch, hinter der Kamera: Gewusel und gute Laune!
Natürlich ist das, was auf euren Bildschirmen passierte, das Wichtigste und darauf haben wir den Fokus gelegt. Wir danken an dieser Stelle allen Referent:innen, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen geteilt haben!
Dennoch möchten wir euch einen kleinen Einblick in das Geschehen hinter der Kamera gewähren, und zwar mit diesem kleinen Film:
Vielen Dank noch einmal an alle Teilnehmenden des Festivals der Skalierung, dass ihr mit dabei wart und gemeinsam mit uns zwei Tage lang Skalierung und Organisationen auf Wachstumskurs gefeiert habt! Ein großer Dank gilt an dieser Stelle natürlich auch unserem Förderer aqtivator, ohne die die Durchführung des Festivals nicht möglich gewesen wäre.
Das war ein großartiger Auftakt und wir hoffen, wir sehen uns im nächsten Jahr wieder!