Digitales Event von openTransfer wohnen
Die zivilgesellschaftlichen Akteur:innen spielen in der Überwindung von Wohnungs- und Obdachlosigkeit eine große Rolle. Sie arbeiten präventiv und helfen den Menschen auf der Straße durch niedrigschwellige Angebote und mit guten Ideen. Täglich leisten Haupt- und Ehrenamtliche wertvolles Engagement, um betroffenen Menschen die aktuelle Situation zu erleichtern und/oder perspektivisch ein eigenes Zuhause zu vermitteln.
Am 11. September 2024 von 9.30 – 11.00 Uhr richtete openTransfer wohnen die Scheinwerfer auf gute, wirksame Ideen und Lösungen aus der Zivilgesellschaft, die mit und für wohnungs- und obdachlose Menschen Angebote schaffen. Lernt in unserem digitalen Event das Projekt Go Banyo, Wohnprojekt Augsburg, sofahopper.de und Social Media Streetwork kennen.
Die Teilnahme an dem Event war kostenfrei. Das Event war Teil des Aktionstag | WOHNUNG_LOS: Gemeinsam mehr erreichen der BAG W. Das Event wurde dokumentiert, sodass die Videos der Inputs auf dieser Website abgerufen werden können. Viel Spaß!
Referent:innen
Jeder Mensch hat das Recht sich zu waschen. Doch nicht alle bekommen die Chance dazu. Menschen auf der Straße haben ein Hygienebedürfnis wie alle anderen auch. Öffentliche Duschen sind aber rar kosten Geld und sind oft nicht einfach zu erreichen.Um Sanitäranlagen dort hinzubringen wo sie dringend benötigt werden, hat die gemeinnützige Organisation GoBanyo Deutschlands ersten Duschbus auf die Straßen gebracht. Chris Poelmann ist studierter Diplom-Sozialwirt und einer der Gründer:innen des Projektes.
Foto: Julia Schwendner // www.juliaschwendner.com
Seit 2023 ist Juliane Laubichler als staatlich anerkannte Sozialarbeiterin (M.A.) im Rahmen des Social Media Streetwork (SoMS) Projekts bei der BAG Wohnungslosenhilfe e.V. tätig. Sie bringt ihre langjährige Erfahrung in einer ambulanten Wohnungsnotfallhilfe in Berlin in das bundesweite Modellprojekt mit ein. Hier testet sie innovative Methoden der online aufsuchenden Sozialen Arbeit, insbesondere für Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht oder betroffen sind. Dabei liegt ihr besonderes Augenmerk auf der Vernetzung und Zusammenarbeit mit anderen Akteur:innen in diesem Bereich, um den vielversprechenden Ansatz nachhaltig zu etablieren. Sie ist fest davon überzeugt, dass Sozialarbeitende die digitalisierten Lebenswelten ihrer Klient:innen betreten müssen, um präventiv unterstützen zu können.
Für Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte ist das Ankommen in einer eigenen Wohnung ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu gesellschaftlicher Teilhabe. Ein Schritt, der jedoch mit vielen Hürden und Stolperfallen verbunden ist. In Augsburg haben die Tür an Tür-Integrationsprojekte gGmbH und Diakonie Augsburg mit dem Wohnprojekt Augsburg eine zentrale Anlaufstelle geschaffen, wo Geflüchtete, Ehrenamtliche und Vermieter:innen auf unterschiedlichen Ebenen bei Fragen rund um das Thema Wohnen und Wohnungssuche beraten und begleitet werden. Am Beispiel des Wohnprojekts Augsburg stellt Corinna Höckesfeld von der Tür an Tür-Integrationsprojekte gGmbH vor, wie Menschen aus einer diskriminierungskritischen Perspektive rund um das Thema Wohnen unterstützt werden können.
Junge Menschen, die ihr Zuhause verloren haben, finden bei ihren Social Media-Kontakten immer wieder „Sofas“, auf denen sie eine Weile lang unterkommen können – meist noch in ihrer ursprünglichen Heimatregion. Für die Großstadt-Streetwork sind sie unsichtbar. Wertvolle Zeit verrinnt. Die Off Road Kids Stiftung hat daher ihre Streetwork ins Internet verlagert. Mit dem bundesweiten Online-Hilfeangebot www.sofahopper.de erhalten insbesondere verdeckt obdachlose junge Menschen Hilfe und Beratung durch erfahrene Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter. Ab 2026 wird die Beratungskapazität bei sofahopper.de durch einen KI-basierten Voice/Chat-Bot erhöht. Off Road Kids entwickelt für die KI eine offen nutzbare Datenquelle der Hilfeangebote und bietet Kooperationen an. Markus Seidel, Gründer von Off Road Kids, und Sasa Bekavac, sofahopper.de-Gesamtleiter, stellen das Vorhaben vor.