Digitales Training: Wie kann ich digitale Tool-Kompetenz für die Praxis aufbauen und sicher anwenden?

Von der Idee zur Anwendung – mit Überblick, Haltung und praktischen Tipps
Welche KI-Anwendungen passen zu meiner Organisation – und worauf muss ich achten? In diesem Praxistraining lernt ihr Tools kennen, die sich besonders für Patenschafts- und Mentoringprojekte eignen: von der Recherche bis zur Projektorganisation, von Kommunikation bis Evaluation.
Ihr erfahrt, wie ihr passende Tools auswählt, wo ihr sie findet, woran ihr seriöse Angebote erkennt und wir ihr euer wachsendes Wissen so aufbereitet, dass die ganze Organisation davon profitiert.
Neben praktischen Anwendungsbeispielen sprechen wir auch über die kritischen Seiten von KI – etwa den Umgang mit Ressourcenverbrauch, Datenschutz und Verzerrungen (Biases). Gemeinsam entwickeln wir erste Leitplanken für einen verantwortungsvollen KI-Einsatz im Team. Das Training richtet sich vor allem an Projektkoordinator:innen.
Referent

Henrik Flor hat in der Stiftung Bürgermut das Engagementmagazin Enter geleitet und das Programm openTransfer mitentwickelt. Nach einer Zwischenstation bei der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt koordiniert er nun die Kommunikation der Stiftung Bürgermut und verantwortet das Thema KI.
Dokumentation
Das Training verband technische Grundlagen, konkrete Anwendungsfälle und strategische Leitlinien, ergänzt durch praktische Übungen und Beispiele aus dem Engagementalltag. Referent Henrik Flor zeigte auf, wie Organisationen ihren Werkzeugkasten sinnvoll erweitern können und welche Haltungen es für einen nachhaltigen, sicheren und gemeinschaftlichen KI-Einsatz braucht. Einige Learnings sind in dieser Dokumentation festgehalten:
1. Sichere und verantwortungsvolle Nutzung
Datenschutz als Grundvoraussetzung
Beim Einsatz von KI gilt: Personenbezogene Daten sollten nicht verarbeitet werden – es sei denn, man verwendet ein garantiert DSGVO-konformes Tool. Dateien daher vor dem Upload anonymisieren und sensible Inhalte sorgfältig prüfen. Zusätzlich hilft es, das Team in Datenschutzfragen gut zu schulen.
Qualität, Transparenz und Fairness
Damit KI-Ergebnisse verlässlich sind, braucht es menschliche Prüfung. Modelle sollten mit unterschiedlichen Beispielen getestet und ihre typischen Fehler verstanden werden. Vertrauenswürdige Anbieter legen offen, wie ihre Systeme funktionieren. Gleichzeitig ist es wichtig, mögliche Verzerrungen (Bias) zu erkennen und aktiv gegenzusteuern.
Interne Positiv-Liste
Eine kuratierte Positiv-Liste schafft Klarheit: Sie enthält Tools, die technisch, datenschutzrechtlich und praktisch zur Organisation passen. So finden Mitarbeitende schnell passende Anwendungen und müssen nicht jedes Tool selbst einschätzen.
2. KI im praktischen Einsatz
Kampagnen und Konzeptarbeit
Für kreative und strategische Aufgaben lassen sich verschiedene Modelle nutzen – je nach Stärke. Einige sind besonders gut darin, komplexe Texte zu analysieren, andere entwickeln überzeugende strategische Ansätze oder unterstützen bei visuellen Ideen.
Sprachmodelle eignen sich gut als Sparringspartner: Sie stellen kritische Fragen, hinterfragen Annahmen und helfen dabei, Kampagnen und Konzepte zu verfeinern. Iteratives Arbeiten – also Schritt-für-Schritt-Verfeinerung – bringt meist die besten Ergebnisse.
Datenanalyse ohne Hürden
Zur Auswertung von Vereins- und Projektdaten stehen mehrere Wege offen: integrierte Analysefunktionen in ChatGPT, KI-Funktionen in Google Sheets oder Open-Source-Tools, die besonders viel Kontrolle bieten. Sie erkennen Muster, erstellen Visualisierungen und erleichtern Auswertungen – ganz ohne Expertinnenwissen.
Recherchen mit Tiefgang
ChatGPT bietet Recherchefunktionen auf verschiedenen Ebenen:
- Deep Search liefert schnelle Webrecherchen mit Quellenangaben.
- Deep Research geht deutlich weiter, arbeitet im Hintergrund und erstellt ausführliche Berichte – ideal für Förderprogramme, Studien oder Best-Practice-Beispiele.
Trotz aller Unterstützung bleibt es wichtig, Ergebnisse sorgfältig zu prüfen und Quellen zu vergleichen.
3. Voraussetzungen für einen erfolgreichen KI-Einsatz im Team
Kontinuierliches Lernen
Schulungen, kurze Onboardings und Auffrischungen erleichtern den Einstieg in neue Tools. Praxisnahe Beispiele helfen dem Team, Sicherheit im Umgang mit KI zu gewinnen.
Austausch und Wissensmanagement
Regelmäßige KI-Sprechstunden, ein internes Wiki oder geteilte Erfolgsgeschichten unterstützen die gemeinsame Lernkurve. So entsteht ein offener Umgang mit neuen Technologien und eine Kultur der Weiterentwicklung.
Fazit
KI kann Projekte entlasten, Qualität steigern und neue Ideen ermöglichen – sofern sie verantwortungsbewusst, reflektiert und teamorientiert eingesetzt wird. Die Teilnehmenden erhielten dafür ein praxisnahes Set an Werkzeugen, Kriterien und Übungen, das direkt im Arbeitsalltag anwendbar ist.
Die Digitale Trainingsreihe findet im Rahmen des Programms openTransfer Patenschaften statt. openTransfer Patenschaften fördert die Vernetzung, den Wissenstransfer und die Verbreitung von Patenschafts-, Tandem, und Mentoring-Initiativen bundesweit. Alle Angebote des Programms sind kostenfrei. Mehr Informationen unter http://opentransfer.de/projekte/patenschaften/.
openTransfer Patenschaften ist ein Programm der Stiftung Bürgermut, gefördert durch das Bundesprogramm “Menschen stärken Menschen” des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

