Gutes einfach verbreiten - page 22

Bei der Verbreitung der ELTERN-AG brauchten wir die Offenheit,
mit Experten, Beratern und Unternehmern in Kontakt zu kommen,
die unterschiedlichen Sprachen zu verstehen und die betriebswirt-
schaftlichen Methoden an unser eigenes Geschäftsmodell anzupas-
sen. Wir merkten schnell, dass sich die Herausforderungen wach-
sender Sozialunternehmen gar nicht so sehr von denen
konventioneller Unternehmen unterscheiden. Kompetenzen in Ver-
trieb, Marketing und Personalmanagement sind absolut notwendig.
Erfolgreicher Projekttransfer hat mit Innovation wenig zu tun.
Genauer gesagt hat er mit Produktinnovation wenig am Hut. Es
geht vielmehr um Prozessinnovation: die Arbeit an einem Projekt-
transferhandbuch, etwas konzeptionelle Arbeit und viel Prozess-
und Detailarbeit.
5. Wie gern fahren Sie mit der Bahn?
Projekttransfer heißt reisen, sehr viel reisen. Sind Sie bereit, in den
nächsten Jahren bis zu 100 Tage im Jahr in ganz Deutschland unter-
wegs zu sein? Damit andere Menschen von Ihnen lernen können,
ist es wichtig, sehr viel Zeit vor Ort bei den Partnern zu verbringen
und den Spirit Ihrer Ideen lebendig werden zu lassen. Ich [Janet
Thiemann] sagte beim jährlichen Auridis-Gespräch fünf Jahre in
Folge den Satz: „Dieses Jahr waren wir so viel unterwegs, ich kann
mir nicht vorstellen, dass es im nächsten Jahr noch mehr werden
kann“ – und es wurde jedes Jahr mehr.
Wenn Sie Ihre Vision verwirklichen möchten, dann braucht es viel
Zeit und Energie. Es ist ein Trugschluss, dass der erfolgreiche Aufbau
eines Sozialunternehmens – weil es „sozial“ ist – mehr Work-Life-
Balance zulässt als die Gründung eines For-Profit-Unternehmens.
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