Gutes einfach verbreiten - page 311

BBBS gehört zu den Großen in diesem Engagementzweig, hatte bis
dato 1.187 Mentoren und Mentees unter seinen Fittichen.
Die Bombe platzte unvermittelt. Am 5. September 2013 informierte
BBBS-Geschäftsführer Dr. Christoph Glaser die Mentoren per
E-Mail, dass sich der Hauptförderer, die Benckiser Stiftung
Zukunft, aus dem Projekt zurückzieht. Bemerkenswert: Glaser ist
in Personalunion Vorstand der Benckiser Stiftung und BBBS-Chef,
er leitet also das Projekt und vertritt zugleich dessen Hauptförderer.
Glaser hat sich quasi selbst den Geldhahn zugedreht. Ein Vorgang,
der im Dritten Sektor einmalig sein dürfte.
Zu wirkungslos, zu teuer
Die Begründung: BBBS entfalte eine zu geringe Wirksamkeit im
Vergleich zu anderen Mentorenprojekten. Das überrascht, denn Big
Brothers Big Sisters galt bisher allgemein als vorbildlich. Zu die-
sem Schluss kam auch das Berliner Analystenhaus Phineo, das
BBBS mit seinem Qualitätssiegel „Wirkt!“ auszeichnete. Wie
konnten sich die Zertifizierer so irren?
Auf welche Daten sich die selbstkritische Erkenntnis der
Geschäftsführung stützt, ist nicht bekannt. Offenbar geht es vor
allem um die Kosten. Mit rund 3.000 Euro soll die Arbeit eines
Tandems bei BBBS laut gut informierter Kreise pro Jahr zu Buche
schlagen. 1.200 bis 1.500 Euro gelten in der Mentoringszene als
Durchschnitt. Glaser äußert
sich zu den Zahlen nicht.
Kosten fallen trotz der rein
ehrenamtlichen Arbeit der
Mentoren an — unter ande-
rem für deren Qualifizierung
und Betreuung und für die
Verwaltung und
Öffentlichkeitsarbeit.
Stiftung Bürgermut/www.opentransfer.de
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