Wefugee: Community without borders

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Nico, Wefugee.org, auf dem openTransfer CAMP für Refugee Helpers am 14. November 2015 in Berlin

 

Bei Geflüchteten, in Willkommens-Initiativen und bei den vielen einzelnen Ehrenamtlichen tauchen immer wieder dieselben Fragen auf: Wo finde ich rechtliche Unterstützung? Wie ist der Ablauf bei der Beantragung von Asyl? Wer gibt seriöse Informationen? Wefugee.org sammelt Fragen und Antworten und macht sie für alle zugänglich.

 

Es geht um Fragen, die immer wieder in den verschiedenen Facebook-Gruppen von Geflüchteten und Unterstützenden auftauchen. Fragen nach rechtlichen Belangen, nach Unterkünften oder Sprach-Angeboten. Die Macher von Wefugee.org haben gemerkt, dass es oft umständlich ist, Fragen und Antworten zu recherchieren. Daher wollen sie auf der Plattform Wefugee.org Wissen bündeln und bereitstellen. Wie in einem Forum sind die eingegangenen Fragen nach Kategorien geordnet, z. B. Unterkunft, Geld, medizinische Versorgung oder Rechtliches.

Wie funktioniert die Plattform?

Die Seite funktioniert über ein Anmelde-Verfahren: Wer selbst eine Frage oder Antwort einstellen will, muss sich registrieren. Dafür wird eine E-Mail-Adresse benötigt. Außerdem ist ein Log-in über das Facebook- oder Twitter-Profil möglich.

Zehn Männer und Frauen sitzen in einem Stuhlkreis.

Die Beiträge werden moderiert. Bisher ist die Erfahrung, dass eingestellte Fragen ziemlich schnell beantwortet werden. Wie bei der Seite Gutefrage.net können auch hier Antworten danach bewertet werden, wie hilfreich sie sind. Bei allen Fragen und Antworten gilt das Many-to-many-Prinzip, das heißt, alle User können sich einklinken, es werden keine Einzelgespräche geführt.

Genutzt wird das Portal von Flüchtlingen und von Unterstützenden. Ein Problem ist die Sprachbarriere, die den Kontakt zwischen Helfenden und Geflüchteten erschwert. Die Hauptsprache auf dem Portal ist derzeit Englisch. Es soll aber ein Sprachentool installiert werden, das Live-Übersetzungen in viele verschiedene Sprachen ermöglicht. Dies soll von einem Unternehmen gesponsert werden.

Bitte verbreiten und nutzen!

Die Plattform ist seit zwei Monaten online, und bisher haben sich 282 Nutzer registriert. Die Macher möchten, dass sich das Angebot noch weiter verbreitet und genutzt wird. Denn die Idee ist es, bestehenden Initiativen mit der Plattform eine Hilfestellung zu geben. Bei den Teilnehmenden der Session stieß dieses Angebot auf großes Interesse. Außerdem wurde angeregt, die vielen regionalen Facebook-Gruppen anzusprechen und auf das Projekt hinzuweisen.

Die App Speakfree: Ergänzung oder Kooperation möglich?

In der Session wurde außerdem die App Speakfree vorgestellt, die ihr Angebot für Refugees und NGOs ausbauen will. Es ist eine App, die von einem Start-up entwickelt wurde und schon in den verschiedenen App Stores erhältlich ist. Sie bietet eine Standort-basierte, mobile und anonyme Chat-Kommunikation. Das heißt, es können Chats für einen bestimmten Raum oder Umkreis gewählt werden. App-User können so mit Menschen in ihrer Umgebung in Kontakt treten, Informationen austauschen und sich vernetzen. Die aktuelle Idee ist, diese Möglichkeit für geflüchtete Menschen anzubieten und die App an deren Bedürfnisse anzupassen. Diese könnten über die App an Informationen über unterstützende Strukturen gelangen und so das Smartphone als „Fluchthelfer“ nutzen. Dafür möchten die Macher von Speakfree gerne mit NGOs zusammenarbeiten. Auch bei Speakfree wird an einer möglichst breiten Sprachauswahl gearbeitet. Hier konnten sich beide Projekte über Erfahrungen und Möglichkeiten austauschen und für mögliche Kooperationen oder Wissensweitergabe vernetzen.

http://www.wefugee.org/k

http://getspeakfree.com/

Foto: #otc15 (CC BY SA) / www.eventfotografie-klant.de

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Lisa Fedler

Lisa Fedler ist Literaturwissenschaftlerin, Social Media Redakteurin und seit Schulzeiten ehrenamtlich aktiv. Sie unterstützt die Stiftung Bürgermut bei der Organisation der openTransfer CAMPs, beim Projekt Weltbeweger und dem Online-Magazin Enter. Journalistisches Schreiben, das Erstellen von kreativen Video-Clips und das Konzipieren von Social Media-Kampagnen machen ihr besonderen Spaß. Ihre Interessensgebiete reichen dabei von sozialem Engagement über frauenpolitische Themen bis zu kulturellen Events. Nachdem sie lange vorrangig offline in verschiedenen lokalen Initiativen engagiert war, ist sie nun von den Möglichkeiten fasziniert, die Social Media für Vernetzung und Austausch bietet und findet die Gedanken zum Thema Projekttransfer sehr spannend, die die verschiedenen Autorinnen und Autoren auf dieser Plattform und bei Aktionen wie der Blogparade äußern.

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