Tagebuch openTransfer Skalierungsstipendium, Teil 1

Der erste Vor-Ort-Workshop   

Jedes Mal, wenn man sich weiter entwickeln und wachsen möchte heißt das automatisch, dass man reflektieren und nach vorne denken muss. Häufig ist dies eine Herausforderung. Meistens ist man durch und durch mit den Alltagsaufgaben beschäftigt und findet wenig Raum und Zeit, sich mit Zukunftsthemen auseinander zu setzen. Nichtsdestotrotz ist die Zukunft unaufhaltsam und wird einen entweder überrollen oder man nimmt die Möglichkeit wahr, sie aktiv zu gestalten.

Wir bei kuchentratsch bekommen fast wöchentlich Anfragen von verschiedenen Personen, die ein Unternehmen wie unseres gerne in ihrer Stadt gründen wollen. Leider stecken wir bis zum Hals in Arbeit und müssen die tagtäglichen Herausforderungen stemmen. Das macht es schwierig, die Verbreitung unserer Idee systematisch zu planen. Dennoch nehmen wir uns immer wieder die Zeit, um das Projekt bestmöglich weiter zu entwickeln. Deshalb haben wir uns immer wieder in verschiedene Programme eingeklinkt. Dies hilft uns, einen festen Rahmen zu haben und konkret an konkreten Themen zu arbeiten. Deshalb haben wir nun auch die Chance genutzt, von Juni bis September am Skalierungsstipendium der Stiftung Bürgermut teilzunehmen – dem „Check-in“. Auch wenn wir noch viele Alltagsprozesse optimieren müssen und noch kein perfektes Konzept ausgearbeitet haben, finden wir es wichtig, uns schon jetzt mit möglichen Szenarien auseinander zu setzten, wie wir mit kuchentratsch wachsen und Menschen in anderen Städten mit unserer Idee erreichen können.

Wir bei kuchentratsch haben uns für die Laufzeit des Skalierungsstipendiums das Ziel gesetzt, einen klaren Plan zu entwickeln, wie es mit kuchentratsch weiter gehen könnte und sollte. Wir wollen unbedingt verschiedene Szenarien durchdenken, -diskutieren und herausfinden, was zu uns passt. Desweiteren würden wir gerne von anderen lernen und deren Erfahrungen aufgreifen.

Mit viel Motivation, Interesse und Elan sind wir deshalb in das „Check-in-Programm“ gestartet und sind gespannt, was uns dort alles erwartet. Vor allem freuen wir uns aber, die nächsten vier Monate intensiv an unseren bisherigen Ideen zum Transfer zu arbeiten.

Ein Dutzend Menschen sitzen um einen Tisch herum.

 

Theorie und Praxis wechseln sich ab.

Und so ging es los: In einer kurzen Vorstellungsrunde lernten wir jetzt auch die anderen Teilnehmenden und deren Projekte kennen: LichtwarkSchule, rootAbility, Wohn:sinn, Staßfurt initiativ, ProjectTogether, Servicestelle Jugendbeteiligung und die Werkstatt der Kinderphilosophie. Die breite Palette, der Altersunterschied, die unterschiedlichen Herangehensweisen und Denkweisen machten diese Workshoptage zu einem besonderen Erlebnis. Im zweiten Teil des ersten Tages arbeiteten wir nach einer theoretischen Einführung in das Thema Skalierung an unseren jeweiligen Projekten und stellten fest, dass wir bei kuchenrasch noch einiges zu tun haben, um überhaupt mit dem Gedanken an einen Transfer spielen zu können. Dies zeigte sich vor allem bei der Definition des Transferkerns. Um diesen zu erarbeiten, werden wir in den nächsten Wochen erst mal all unsere Prozesse darstellen und analysieren. Wir sind schon sehr gespannt auf das Ergebnis.

10 Männer und Frauen haben sich auf einer Rasenfläche zum Gruppenbild aufgestellt.

 

Beim Site Visit ging es zu Deutschland summt.

Am zweiten Workshoptag bekamen wir einen Input zu den Themen Wirkungslogik, Business-Model-Canvas und Bedarfsanalyse. Auch wenn wir uns über diese Themen schon viele Gedanken gemacht haben, hat sich rückblickend bestätigt, dass es immer wieder sinnvoll ist, diese Themen zu bearbeiten. Für uns ist es immer wieder eine Bereicherung. Auch mit dem Überblick über die verschiedenen Transferstrategien wurde schon mal der Rahmen skizziert, in dem sich unsere Verbreitung methodisch abspielen könnte. Jetzt gilt es aber erst mal herauszufinden, ob wir überhaupt einen Transferkern besitzen, welcher sich übertragen lässt.

Es bleibt also spannend, und wir freuen uns auf den nächsten Vor-Ort-Workshop in unsere Heimatstadt München.

Über kuchentratsch

kuchentratsch ist Anlaufstelle und Backstube zugleich. Wir, Katharina und Katrin, bieten Seniorinnen und Senioren die Möglichkeit zu kommunikativem Austausch beim gemeinsamen Kuchenbacken und zu einer besseren gesellschaftlichen Integration. Bei der Aktivierung der Seniorinnen und Senioren entsteht zudem köstliches Backwerk nach Omas Rezepten, das die Tasse Kaffee noch besser schmecken lässt, die Mittagspause genussvoll abrundet und Erinnerungen an das ein oder andere Familienrezept weckt.

Omas und Kuchen: Diese beiden gehören einfach zusammen und bilden das Grundkonzept von Kuchentratsch. Von A wie Apfelkuchen bis Z wie Zupfkuchen: Großmutters Rezeptefundus bildet die Basis für allerlei Lieblingsgebäck und klassische Kuchen. Wir stellen die Räumlichkeiten, die Gerätschaften sowie ausgewählte regionale und teils biologische Zutaten zur Verfügung und zahlen eine angemessene Vergütung. Die Seniorinnen und Senioren bringen ihre Zeit, ihre Freude am Backen und eigene Kuchenrezepte mit.

Fotos: Stiftung Bürgermut

Katharina Mayer

Katharina Mayer ist Gründerin von Kuchentratsch und befasst sich mit den Themen Altersarmut und Vereinsamung im Alter. Ihre Vision ist es, gesellschaftliche Probleme unternehmerisch zu entschärfen. In Ihrer Freizeit treibt sie Sport und sie liebt Zwetschgendatschi mit Streuseln.

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