Abschluss-Workshop des Take-off-Skalierungsstipendiums in Düsseldorf

Am 6. Februar 2017 machten sich die Teilnehmenden am Take-off-Skalierungsstipendiums ein letztes Mal auf den Weg, um zwei Tage lang ihrem Transferkonzept den letzten Schliff zu geben und es vor einem Panel von Expertinnen und Experten vorzustellen. Diesmal trafen wir uns in Düsseldorf, um genauer zu sein, im PIKSL Labor, das ebenfalls Stipendiat ist.

Die letzten vier Monate hatten die Stipendiaten intensiv an ihren Transferkonzepten gearbeitet, um ihre Wirkung in noch mehr Städten verbreiten zu können und das Wachstum auf nachhaltige Füße zu stellen. Dabei wurden sie von Transferpraktikerinnen und -praktikern sowie zahlreichen Expertinnen und Experten unterstützt, die im Rahmen von Workshops und Webinaren ihr Wissen weitergaben.

Am zweiten Tag des Workshops in Düsseldorf sollten die Konzepte nun vorstellt werden. Entsprechend war die Stimmung zu Beginn des Workshops: auf der einen Seite war die Freude groß, sich wiederzusehen, doch auf der anderen Seite herrschte auch ein wenig Nervosität aufgrund des Vortrags am nächsten Tag – zumal dieser vor einem Panel von Experten vorgetragen werden sollte. Am ersten Tag gab es aber zunächst wertvollen Input durch Sarah Ulrich von Education Y und jede Menge Austausch im Anschluss.

Wirkungsorientierung und Thementische – der erste Tag

Den Auftakt machte Sarah Ulrich von Education Y, einer Organisation mit Sitz in Düsseldorf, die sich für die Chancengleichheit auf Bildung für alle Kinder und Jugendliche, egal welcher Herkunft, einsetzt. Das Besondere ist ihr präziser Fokus auf die Wirkungsorientierung. Dafür haben sie sogar eine Fachstelle Wirkungsorientierung aufgebaut, die von Sarah Ulrich geleitet wird. Welche Erfahrungen sie damit gemacht haben und wie die Organisation ihre Wirkung analysiert und dafür nutzt, Prozesse zu optimieren, war Thema der nächsten Stunden.

Wirkungsorientierung von Education Y

Die Programme von Education Y werden mittlerweile in ganz Deutschland an Kitas, Grundschulen und weiterführenden Schulen angeboten. Hierfür hat die Organisation rund 100 Coaches im Einsatz, die vor Ort die beteiligten Einrichtungen schulen. Schon recht früh wurden einzelne Programme extern evaluiert. Zwar wurde jedes Mal bestätigt, dass sie wirksam sind. Weitestgehend unklar blieb allerdings in welchen Bereichen sie die Wirkung erzielten. Außerdem haben Evaluationen oft das Problem, dass sie wenig Raum für nicht-intendierte Effekte lassen, da sie oft nur überprüfen, ob eine intendierte Wirkung erreicht wurde. Um dem entgegenzuwirken, hat Education Y das Outcome Reporting entwickelt. Durch die Kombination aus qualitativen und quantitativen Erhebungen sowie einem explorativen Ansatz kann Education Schlüsse ziehen, was gut läuft und wie die Arbeit optimiert werden kann. Mittlerweile durchdringt Wirkungsorientierung die gesamte Arbeit von Education Y und ist zum relevanten Faktor in vielen, strategischen und operativen Entscheidungen geworden.

Nach diesem Vortrag, der allen Stipendiaten noch einmal vor Augen geführt hat, wie wichtig es ist, die eigene Wirkung zu analysieren und die Ergebnisse für die Optimierung der eigenen Organisation und Projekte zu nutzen, teilten wir uns in drei verschiedene Thementische auf, um weiter an verschiedenen Fragestellungen, die die Stipendiaten bei ihren Transferkonzepten noch beschäftigten, zu arbeiten. Themen waren zum Beispiel die Rechte und Pflichten der Projektnehmer, wie es gelingt, eine langfristige Drittmittelfinanzierung aufzubauen oder die Messung der Langzeitwirkung. In jeweils drei Runden á 30 Minuten diskutierten die Stipendiaten untereinander, teilten ihr Wissen und gaben sich gegenseitig wertvolle Tipps. Der ein oder andere Tipp wurde auch direkt in das Konzept und in den Vortrag am nächsten Tag eingebaut.

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Vortrag der erarbeiteten Transferkonzepte – der zweite Tag

Am nächsten Tag stellten die Stipendiaten ihre über die letzten Monate erarbeiteten Transferkonzepte vor. Das Besondere: Sie erhielten wertvolles Feedback von drei Experten – Nikolaus Reusch von der aqtivator gemeinnützige GmbH, Kristina Bohnstedt von der Auridis gGmbH sowie Björn Schmitz von Philiomondo. Für den Vortrag hatten die Stipendiaten jeweils 10 Minuten Zeit. Das war nicht viel, wenn man bedenkt, was die Stipendiaten in den letzten Monaten erarbeitet hatten und was sie darstellen wollten: von der Ausarbeitung des Projektnehmerprofils über die Zusammenarbeit bis hin zum Finanzierungsmodell. Die Vorträge zeigten noch einmal eindrücklich das große Potenzial der zu verbreitenden Projekte. Die Rückmeldungen der Expertinnen und Experten sowie das Feedback gaben weitere Denkanstöße und halfen den Stipendiaten, die nächsten Schritte zu reflektieren.

Die zwei Tage in Düsseldorf waren ein perfekter Abschluss von intensiven, aber auch inspirierenden vier Monaten. Wir sind gespannt und freuen uns mitzuverfolgen, wie unsere Stipendiaten weiter wachsen.

[quote]Das Stipendium hat uns geholfen, die Akademie groß zu machen. Wir haben Mut gewonnen, um unsere Wirkung für die Familien entfalten zu lassen.

Volker Syring und Katja Jahn, Schutzengel [/quote]

Take-off-Stipendiaten_zugeschnitten

Unsere Take-off-Stipendiaten 2016/2017:

Jörg Schüler von den Digitalen Helden; Jürgen Wüst und Angela Legrum von der Karl Kübel Stiftung; Charlotte Frey von CLIMB; Bernhard Spelten und Tobias Marczinzik vom PIKSL Labor; Simone Groos von Lilo Lausch; Volker Syring und Katja Jahn vom Schutzengel; Julian Siegmann von Ackerdemia 

 

Ein großer Dank geht an alle Referentinnen und Referenten, die ihr Wissen weitergegeben und ihre Erfahrungen geteilt haben, sowie an unseren Förderer aqtivator.

 

[quote]Ich habe unglaublich interessante Leute kennen gelernt, die total unterschiedliche Dinge tun und trotzdem vor den gleichen Frage- und Problemstellungen stehen.

Bernhard Spelten, PIKSL Labor [/quote]

 

Neugierig geworden? Im Sommer 2017 geht es weiter mit dem Skalierungsstipendium. Schickt uns jetzt schon eine Mail, dann halten wir euch auf dem Laufenden.

Julia Meuter

Leitung Transferberatung

Stiftung Bürgermut / openTransfer

 

Julia Meuter

Julia Meuter arbeitet als Leiterin Transferberatung bei der Stiftung Bürgermut. Zuvor war sie bei der EVPA tätig und leitete beim Bundesverband Deutscher Stiftungen das „Social Franchise Projekt“ sowie „Effektn –Methoden erfolgreichen Projekttransfers“. Sie hat ein umfangreiches Wissen zu Fragen der systematischen Skalierung von Gemeinwohllösungen und ist Autorin zahlreicher Publikationen und Praxis-Ratgeber zum dem Thema.

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