Sozialhelden: Immer Ärger mit den Trittbrettfahrern

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Eigentlich freuen wir uns immer, wenn eine unserer Ideen durch die Decke geht. Sie sollen sich verbreiten, und die Sozialhelden müssen dabei nicht die Zügel in der Hand halten.

 

Manchmal ist es aber einfach ärgerlich, wenn man uns nicht informiert, unsere Idee als die eigene ausgibt oder diese nur mangelhaft umsetzt. Zum Beispiel unsere Aktion „Pfandtastischhelfen!“. Wir haben die Marke geschützt und einen Kasten in Flaschenform entworfen, der sich neben die Pfandautomaten in Supermärkten hängen lässt und in den man die Pfandbons als Spende einwerfen kann. Ein Text erklärt, an wen das Geld geht – hier in Berlin arbeiten wir mit dem Berliner Tafel e.V. und Kaiser‘s zusammen. Den Markt kostet das alles nichts. Die Organisation, an die die Bons gehen, bezahlt einen Pauschalbetrag für den Kasten und für unseren Aufwand (Werbematerialien, Akquise, Abrechnung etc.).

Pfandtastisch helfen

Es ist ein Franchise-System, das für alle Beteiligten ziemlich reibungslos funktioniert und das allein in Berlin jedes Jahr 100.000 Euro einspielt. Für die Berliner Tafel. Auch bei einer anderen großen Supermarktkette wurde die Idee präsentiert. Sie war auch interessiert, aber setzte das System lieber alleine um. Sie integrierte einen Spenden-Button an den Flaschenrückgabeautomaten, den viele aber nicht verstehen, aus Versehen drücken, sich ärgern. Andere Vereine hängen in Supermärkten unattraktive handelsübliche Briefkästen für die Pfandbons an die Wand. Uns stören die Kästen nicht – wir können nur hoffen, dass die Vereine auch transparent arbeiten, damit die Gelder ihren Weg finden und die Spender nicht abgeschreckt werden. Durch den SOZIALHELDEN e.V. wollen wir dieses Vertrauen schaffen. Für uns ist es ein Dilemma: Wir freuen uns über die Verbreitung unserer Idee, andererseits wollen wir einen gewissen Qualitätsstandard und ausreichende Transparenz. Sonst geht es auf Kosten der begünstigten Organisationen und letztlich auf unsere als Ideengeber.

www.sozialhelden.de
http://pfandtastisch-helfen.de

 

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Andi Weiland

Der studierte Politik- und Kommunikationswissenschaftler arbeitet seit 2011 in der Öffentlichkeitsarbeit des SOZIALHELDEN e.V. daran, mit neuen Kommunikationsmitteln Menschen auf soziale Probleme aufmerksam zu machen und sie für die Lösung der Probleme zu motivieren. Es macht ihn froh (und ein bisschen stolz), wenn über lange Zeit geplante Projekte von Menschen positiv aufgenommen werden. Er liebt über alles gute Musik, Schokolade, Häfen und die Endlosigkeit des Meeres und hält leidenschaftlich gern die Welt, besonders seine Heimatstadt Berlin, in Bildern fest. Der Redakteur bei der Berliner Gazette engagiert sich seit Jahren in der Jugendarbeit, im Vorstand der Jugendpresse Deutschland e.V. sowie bei politikorange und jugendmedien.de in der Förderung von Nachwuchsjournalisten. Wenn er gerade nicht davon träumt, einmal mit Max Goldt zu debattieren oder per Anhalter durch die Galaxis zu fahren, bloggt er unter ohrenflimmern.de.

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